In einer aktuellen Studie wurde die Kompetenz deutscher Versicherer bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) auf den Prüfstand gestellt. Insgesamt erhalten die Teilnehmer ein positives Zeugnis.
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVPF) hat insgesamt 28 bAV-Anbietern auf den Zahn gefühlt.
Geprüft wurden die vier Teilbereiche „Beratung“, „Haftung“, „Service“ und „Verwaltung“. In der Gesamtbewertung konnten 15 Versicherer die Analysten überzeugen (siehe Grafik).
Kein Produktverkauf sondern Service
IVFP-Gesellschafter Professor Dr. Thomas Dommermuth findet lobende Worte für die teilnehmenden Versicherer. Diese würden ihren bAV-Kunden komplette Intranetseiten im Firmendesign zur Verfügung stellen, die mit umfassenden Informationen ausgestaltet seien.
Zudem würde die Möglichkeit geboten, selbst Angebote zu berechnen. Auf diese Weise könnten sich die Mitarbeiter selbstständig und individuell informieren.
Weiterhin fiel auf, dass drei Viertel der bAV-Anbieter den Arbeitgeber im Rahmen der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland berät. Erfreulich sei zudem, dass Unternehmen über die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats wesentlich besser aufgeklärt würden. 2012 wurden ein Viertel der Arbeitnehmer zu diesem Thema nicht beraten. In der vorliegenden Analyse sei dieser Anteil auf deutlich unter 20 Prozent gesunken.
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Kritikpunkt Rückstellungsbildung
Laut der Studienautoren gäbe es allerings im Rahmen der Aufklärung rund um die Rückstellungsbildung nach Paragraf 6a Einkommenssteuergesetz (EStG) immer noch Verbesserungsbedarf. Mehr als 25 Prozent der Versicherer spreche dieses Thema nicht an.
Nichtsdestotrotz stellt die IVFP-Analyse den bAV-Anbietern ein positives Zeugnis aus. Bei Unterlagen und Prozessen sei im Vergleich zu den vorangegangenen Ratings nachgebessert und optimiert worden. (nl)
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