Vermögensverwalter müssen an vielen Fronten aktiv werden, wenn sie in den nächsten Jahren ihre Marktanteile und Gewinne steigern wollen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Riding a Wave of Growth: Global Wealth 2014 der Boston Consulting Group (BCG).
Die jährliche Studie, die bereits zum 14. Mal erscheint, untersucht die Marktgröße, die Performance führender Institute sowie den Status quo im Offshore-Banking. Sie beschreibt die wichtigsten Trends, die das wirtschaftliche Umfeld prägen – etwa die zunehmende Bedeutung digitaler Technologien und die Suche nach optimalen Geschäftsmodellen–, und zeigt Schritte auf, wie die Banken auf dem soliden Ergebnis von 2013 aufbauen können.
„Das Beste aus den vorhandenen Assets machen“
„Die größte Herausforderung für Vermögensverwalter in den Industrieländern besteht darin, unter volatilen Wachstumsbedingungen das Beste aus den hohen vorhandenen Assets zu machen“, sagt Ludger Kübel-Sorger, Senior Partner und Wealth-Management-Experte bei BCG. „In den aufstrebenden Märkten hingegen geht es darum, sich einen beträchtlichen Anteil der dort entstehenden Vermögen zu sichern. Insgesamt wird sich der Kampf um Assets und Marktanteile bis 2020 weiter verschärfen.“
2013 wuchsen die privaten Vermögenswerte weltweit um 14,6 Prozent auf insgesamt 152 Billionen US-Dollar – 2012 waren sie nur um 8,7 Prozent gewachsen. Haupttreiber waren in beiden Jahren die Performance der Aktienmärkte sowie die Schaffung neuer Vermögen in den Schwellenländern.
Wachstumssieger Asien-Pazifik
Regional betrachtet wurde im asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan) mit 30,5 Prozent das stärkste Wachstum der Privatvermögen erzielt, gefolgt von Osteuropa (17,2 Prozent), Nordamerika (15,6 Prozent), Nahost und Afrika (11,6 Prozent) sowie Lateinamerika (11,1 Prozent zu konstanten Wechselkursen und ohne Berücksichtigung von Währungsabwertungen in vielen lateinamerikanischen Ländern).
Langsamer wuchsen die Privatvermögen in Westeuropa (5,2 Prozent) und Japan (4,8 Prozent zu konstanten Wechselkursen, ohne Berücksichtigung des schwächeren Yen). Die BCG-Experten gehen davon aus, dass der asiatisch-pazifische Raum (ohne Japan) Westeuropa als zweitreichste Region 2014 und Nordamerika als reichste Region 2018 überrunden wird.
Wachstum von fünf Prozent jährlich
Die globalen Privatvermögen werden in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5,4 Prozent auf geschätzte 198,2 Billionen US-Dollar bis Ende 2018 anwachsen. In Deutschland belief sich das verwaltete Vermögen von Privatanlegern auf 7,2 Billionen US-Dollar (plus 4,8 Prozent im Vorjahresvergleich).