BdB fordert Pflicht zur Altersvorsorge für Selbstständige

Die Altersarmut könnte in Deutschland schon bald ein gravierendes Problem werden. Davor warnt der Bundesverband der Banken (BdB), der zu diesem Thema eine Broschüre herausgegeben hat. Gefährdet seien dem Verband zufolge vor allem Selbstständige mit unterdurchschnittlichem Einkommen, Beschäftigte im Niedriglohnsektor und Langzeitarbeitslose.

VertragUm diesem Umstand der drohenden Altersarmut entgegenzusteuern, fordert der Verband die Politik auf, das Bildungs- und Ausbildungsniveau zu erhöhen und eine Wirtschaftspolitik zu verfolgen, die Wachstum und Beschäftigung stärke. Gleichzeitig sei es notwendig, das Altersvorsorgesystem anzupassen.

Geht es nämlich nach den Vorstellungen des BdB, soll allen Erwerbstätigen der Zugang zur kapitalgedeckten Altersvorsorge ermöglicht werden, besonders die Selbstständigen sollen dann zum Abschluss eines kapitalgedeckten Altersvorsorgevertrages verpflichtet werden, heißt es.

Des Weiteren plädiert der Bankenverband für die Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge. Dazu könne zum einen sogenanntes „Opting-Out“ herangezogen werden. Das bedeutet, dass beim Abschluss eines Arbeitsvertrages automatisch ein Beitritt zur betrieblichen Altersvorsorge erfolgen soll. Nur wer dann aktiv Widerspruch einlege, könne austreten. Die Erfahrung lehre, dass die Beteiligung merklich ansteige, so Bernd Brabänder, Geschäftsführer des BdB.

Zum anderen könne sich der Verband dynamisierbare Verträge als ein weiteres Modell vorstellen. Das hieße in der Umsetzung, dass dabei die Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge aus künftigen Lohn- und Gehaltserhöhungen finanziert würde. Nach Ansicht des BdB funktioniere das gut, da vom bisher vorhandenen Einkommen keine zusätzlichen Sparbeiträge zu erbringen seien. (ks)

Foto: Shutterstock

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