Seit 2015 verleiht der Verbraucherschutzverein BdV die Auszeichnung „Versicherungskäse des Jahres“ an das schlechteste Versicherungsprodukt. „Ein Versicherungsprodukt ist besonders prädestiniert, wenn es für die meisten Menschen unnötig ist, dazu noch teuer und mehr Versicherungsschutz suggeriert, als es bietet“, sagt Laudator Alexander Beurmann.
All das trifft aus Sicht der Fach-Jury auf die „Easy All@Home Geräteversicherung“ der Helvetia Deutschland zu. Die Helvetia Deutschland verspricht Verbraucherinnen, dass sie mit der Geräteversicherung ganz „easy“ gleich mehrere Geräte schützen können. Ganz so unkompliziert ist es dann aber doch nicht: Die Geräte müssen erfasst, Fristen eingehalten und Ortungsfunktionen aktiviert werden. Besteht ein anderweitiger Versicherungsschutz, gibt es keine Leistung. Diverse Geräte sind zudem gar nicht versicherbar.
„Wir als Jury denken: Wer „easy“ vorbereitet sein will, wenn eins der „All@Home“-Geräte beschädigt wird, der bildet besser eine Rücklage und verzichtet auf die Geräteversicherung“, sagt Beurmann. Die Geräteversicherung setzte sich gegen zwei andere nominierte Versicherungsprodukte durch: den „Advigon.Krebs-SCHUTZ“ von der Advigon Versicherung und die „Niederschlagsversicherung“ vom Online-Vermittler Wetterheld und dem französischen Versicherungskonzern Wakam.
Neu: der Publikumspreis Erstmals konnten Verbraucherinnen einen Publikumsliebling wählen und für einen der drei nominierten Kandidaten abstimmen. Die Online-Abstimmung war zwischen dem 05. und 25. Juni möglich. Publikumsfavorit ist mit deutlichem Abstand der „Advigon.Krebs-SCHUTZ“. Auf ihn entfielen rund 51 Prozent der abgegebenen Stimmen. Für die Niederschlagsversicherung vom Online-Vermittler „Wetterheld“ stimmten immerhin rund 35 Prozent und für die Geräteversicherung Easy All@home von der Helvetia Deutschland knapp 14 Prozent. Der Preis wurde am 28. Juni 2023 – dem Tag der Versicherungen – im Rahmen einer digitalen Preisverleihung vergeben.
Zur Fach-Jury gehören Alexander Beurmann (Versicherungsberater und Geschäftsführer bei Falken, Sammer Deppner), Sandra Klug (Juristin und Verbraucherschützerin der Verbraucherzentrale Hamburg), Britta Langenberg (Expertin Vorsorge und Versicherungen der Bürgerbewegung Finanzwende), Dr. Achim Tiffe (Vereinsmitglied beim Institut für Finanzdienstleistungen e. V. (iff) und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und Partner der Kanzlei Juest & Oprecht).