BDVM zu Elementarschäden: „Eine Pflichtversicherung schafft mehr Probleme als sie löst“

Hochwasser in Köln
Foto: Picture Alliance
Der BDVM plädiert für baulichen Schutz vor Hochwasser und Starkregen.

In der Diskussion über die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden spricht sich der Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler (BDVM) für die Verbreitung der Naturgefahrenabsicherung auf privatwirtschaftlichem Weg aus. Welche Gründe der Verband anführt.

Die Nachteile einer Pflichtversicherung nach französischem Vorbild seien hinlänglich bekannt, schreibt der BDVM in einer Pressemitteilung: „Es handelt sich bei dem entsprechenden Aufschlag auf die Sachversicherungsprämie um eine steuerähnliche Abgabe und nicht um eine risikobasierte Prämie. Im bestehenden System sind Präventionsmaßnahmen irrelevant. Kommt der – seit 2015 unterfinanzierte – Solidaritätsfonds an seine Grenzen, springt der Staat als Rückversicherer ein. Eine Pflichtversicherung schafft damit mehr Probleme als sie löst.“


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Zusätzlich zu der kürzlich vorgeschlagenen Angebotspflicht der Versicherer für den Einschluss von Elementargefahren („Opt-out“) fordert der BDVM auch die Abschaffung oder massive Senkung der Versicherungssteuer auf den Elementarbaustein: „Der Staat verdient bereits an der Umsatzsteuer für die Schadenbehebung bei Privathaushalten nach Unwetterereignissen. Eine Absenkung/Abschaffung der Versicherungssteuer auf den Elementarversicherungsschutz würde die weitere Verbreitung der Naturgefahrenversicherung ebenso unterstützen wie auch eine klare Kommunikation, dass nach Naturkatastrophen keine finanziellen Unterstützungen in Form von Soforthilfe, sondern nur noch Härtefallregelungen im Einzelfall geleistet werden (so die bayerische Staatsregierung in 2019).“

Anstelle einer Pflichtversicherung, deren Kontrolle für die 20 Millionen Wohngebäude zudem einen immensen bürokratischen Aufwand nach sich ziehen würde, sollte aus Sicht des BDVM das auf Information der Bürger, Prävention und privatwirtschaftlicher Versicherung bestehende System konsequent weiter vorangetrieben werden.

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