Bearing Point-Studie: Kunden erwarten von ihrer Versicherung Nachhaltigkeit

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Das Thema Nachhaltigkeit hat die Nische verlassen. Acht von zehn Verbrauchern wissen inzwischen, was Nachhaltigkeit bedeutet. Und über 70 Prozent erwarten von Versicherungen, dass diese mit ihren Produkten nachhaltiges Verhalten fördern. Das zeigt das aktuelle Stimmungsbarometer der Unternehmensberatung Bearingpoint zum Thema "Sustainable Insurance", das im Juni 2021 in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhoben wurde.

Dass Versicherungsunternehmen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit spielen, ist bei der großen Mehrheit der Verbraucher angekommen. Für 71 Prozent der Deutschen, 80 Prozent der Österreicher und 81 Prozent der Schweizer sollten Versicherungen mit ihren Produkten nachhaltiges Verhalten fördern. Vielen Menschen ist in dem Zusammenhang sehr wichtig, wie die Nachhaltigkeit von den Versicherungen genau umgesetzt wird.

Die Frage nach dem Umweltschutz

Besonders wichtig ist den Verbrauchern das Thema Umweltschutz. Gefragt nach den für sie wichtigsten Themen stehen Investitionen in Umweltschutz und in nachhaltige Projekte ganz oben auf der Liste. Auch Ehrlichkeit und Transparenz spielen für die Verbraucher eine sehr große Rolle.

Nachhaltigkeitsangebot beeinflusst Wahl

46 Prozent der Deutschen, 58 Prozent der Österreicher und 53 Prozent der Schweizer glauben, dass Produkte mit nachhaltiger Ausrichtung bereits grundsätzlich im Markt angeboten werden. Für jeden dritten Deutschen (34 Prozent) würde inzwischen das Angebot nachhaltiger Produkte die Versicherungswahl beeinflussen. 48 Prozent verneinen dies. Anders sieht es in Österreich und in der Schweiz aus. Für 47 Prozent der Österreicher und 46 Prozent der Schweizer spielt das Angebot nachhaltiger Produkte eine Rolle für die Wahl der Versicherung.

Rendite wichtiger als Nachhaltigkeit

In Sachen Geld scheint für viele Versicherungskunden der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit mit einer geringeren Rendite aufzuhören. So geben 53 Prozent der Deutschen, 49 Prozent der Österreicher und 47 Prozent der Schweizer an, kein Versicherungsprodukt kaufen zu wollen, das aufgrund seiner nachhaltigen Ausrichtung womöglich eine niedrigere Rendite verspricht.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für den Preis?

53 Prozent der Deutschen, 60 Prozent der Österreicher und 62 Prozent der Schweizer befürworten, dass Versicherungen bei der Prämienkalkulation nachhaltiges Verhalten der Kunden berücksichtigen. In allen drei Ländern wollen aber 40 Prozent genau wissen, wie Versicherungen hierbei vorgehen und haben klare Vorstellungen.

Am wichtigsten sind ihnen ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis, Transparenz, Gerechtigkeit und nachvollziehbare Bewertungssysteme. Eine preisliche Bestrafung weniger nachhaltigen Verhaltens sei nicht Aufgabe einer Versicherung sagen in Deutschland 31 Prozent, in Österreich 30 Prozent und in der Schweiz 24 Prozent.

Was ist Nachhaltigkeit: Staatliche Regulierung gefordert

Für 35 Prozent der Deutschen, 38 Prozent der Österreicher und 33 Prozent der Schweizer ist es Aufgabe staatlicher Regulierung zu definieren, was ein nachhaltiges Produkt ist und was nicht. Dies solle über Markstandards festgelegt werden, finden dagegen rund 20 Prozent der Befragten in allen drei Ländern.

Unternehmen sollten dies in Selbstverpflichtung entscheiden können, finden dagegen zehn Prozent der Deutschen, 14 Prozent der Österreicher und elf Prozent der Schweizer. Generell gegen Vorgaben zur Einstufung nachhaltiger Produkte sprechen sich etwa jeder siebte Deutsche, jeder neunte Österreicher und jeder sechste Schweizer aus.

„Die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher erwartet von Versicherungen, dass sie ihrer Verantwortung für Nachhaltigkeit gerecht werden und stärker Nachhaltigkeitsaspekte in ihren Produkten verankern. Das zeigt unser Stimmungsbarometer deutlich“, bilanziert Giso Hutschenreiter, Partner und Versicherungsexperte bei Bearing Point.

Es zeige sich aber auch, dass Kundinnen und Kunden wissen wollten, wie Nachhaltigkeit in die Prämienkalkulation einfließt. Hier erwarten sie große Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei der Produktgestaltung. „Das Interesse für nachhaltige Produkte ist da, doch die Versicherer müssen auch genau informieren und erklären, was das für ihre Kundinnen und Kunden im Einzelnen bedeutet. Denn Nachhaltigkeit ist aus Kundensicht kein Freifahrtschein, einfach die Preise erhöhen zu können. Zudem sticht die Rendite bei allen Altersgruppen nach wie vor das Thema Nachhaltigkeit“, so Hutschenreiter

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