Bei Themeninvestments genau hinschauen

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Themen- und trendgetriebene Aktieninvestments gewinnen zunehmend an Bedeutung. Bei aller Euphorie sollten sich Anleger aber auch hier mit den damit einhergehenden Risiken auseinandersetzen. Christian Schmitt, Lead Portfolio Manager des Ethna-Dynamisch, rät dazu, Themeninvestments und Megatrends differenziert zu betrachten und stets einen grundsätzlichen Blick auf die beteiligten Unternehmen bzw. deren Aktien zu werfen.

„Heruntergebrochen auf das Wesentliche ist eine Aktie eine Beteiligung an einem Unternehmen. Der an der Börse gehandelte Preis stellt über die Bewertung die Verknüpfung zwischen Aktie und Unternehmen her. Megatrends versuchen ausschließlich den Bezug zum Unternehmen herzustellen und sagen nichts über die Bewertung der Aktie aus“, mahnt Schmitt zur Vorsicht. 

„Da selbst das beste Unternehmen der Welt ein schlechtes Investment darstellen kann, wenn man zu viel dafür bezahlt, ist die Bewertung für Investmententscheidungen keineswegs unerheblich. Umgekehrt hängt die heutige Bewertung einer Aktie stark vom künftigen Wachstum ab. Da dieses Wachstum per Definition mit einer signifikanten Unsicherheit behaftet ist, sollte jeder Anhaltspunkt, der diese Unsicherheit zu reduzieren hilft, willkommen sein.“

Entsprechend kann die Verknüpfung der unternehmerischen Entwicklung an einen Megatrend eine wertvolle Orientierung darstellen, so der Fondsmanager. Es gelte jedoch zu berücksichtigen, dass jene Unternehmen nicht zwingend auch in Zukunft noch Profiteure des angenommenen Wandels sein werden.  

Bei Megatrends auf Unsicherheitsfaktoren achten

Je schnelllebiger ein identifiziertes Wachstumsfeld ist oder je tiefer es in der Zukunft liegt, desto mehr Unsicherheit begleitet den potenziellen Erfolg eines Unternehmens. Die Bewertung eines solchen Themen-Portfolios ist komplex. „Ein Screening der im Aktienkorb enthaltenen Einzelwerte ist unumgänglich. Nur so kann ein Eindruck davon gewonnen werden, wie nah die im Portfolio enthaltenen Werte tatsächlich am eigentlichen Megatrend liegen.

So gibt es für speziellere Themen wie beispielsweise die Weltraumerforschung kaum fokussierte, börsengehandelte Unternehmen. Sind die Themen zu allgemein gehalten, wie beispielsweise Innovation oder Geschlechtergleichheit, könnte sich am Ende nahezu jeder Titel im Portfolio wiederfinden“, gibt Christian Schmitt zu Bedenken. 

Auch die Prüfung der Liquidität der Einzelwerte in einem Themen-Portfolio ist ein nicht zu unterschätzender Punkt, da gerade das Liquiditätsmanagement der Einzelwerte bei ETFs einer anderen Strategie bedarf als bei aktiv gemangten Fonds.

„Selbst bei Anpassungen von großen, etablierten Indizes kann es zu starken Kursbeeinflussungen einzelner Werte kommen. Dies kann bei kleinen kapitalisierten Einzelwerten zu einem kursdominierenden Faktor werden. Dieses Liquiditätsrisiko ist bei stark nachgefragten Trends zunächst sogar aufwärtsgerichtet und kann daher als Kursturbo fungieren. Danach kann es allerdings auch schnell wieder in die entgegengesetzte Richtung gehen“, erklärt Schmitt.

„Darüber hinaus tangiert die Liquidität nicht nur die unmittelbar im Themen-ETF investierten Anleger, sondern auch die direkt im Einzelwert engagierten Anleger, was diesen Punkt auch zu einem entscheidenden Aspekt im Risikomanagement macht.“

Themeninvestments für Kunden griffiger

Vor allem durch den Erfolg einiger etablierter Themenfonds und durch eine zunehmend breitere Angebotspalette bei Themen-ETFs sind Themeninvestments jüngst wieder sehr populär geworden. Immer mehr Portfolio Manager gehen dazu über, ihre Portfolios nicht nur nach Regionen oder Branchen zu strukturieren, sondern eben auch nach ausgewählten Themen.

Getreu dem Motto „facts tell, but stories sell“ wird die Idee für den Kunden deutlich griffiger und nachvollziehbarer. Nahezu alle größeren und auch kleineren Aktienblasen der Vergangenheit hatten einen starken Bezug zu bestimmten Themen. Auch sie waren Megatrends, oft in Form des technischen Fortschritts. Der Fondsmanager führt aus: „Egal ob es Ende des 19. Jahrhunderts die US-Eisenbahn war, in den 1920er Jahren das Aufkommen des Automobils oder Ende der 1990er Jahre das Internet – die Story stimmte immer und der technische Fortschritt hat das Leben der Menschen nachhaltig verbessert. Ebenso konnten enorme Kursgewinne in kurzer Zeit verbucht werden. Doch leider lief parallel zum Börsenboom auch immer die Bewertung aus dem Ruder. Entsprechend groß war die Enttäuschung nach dem abrupten Ende des Booms.“

Themeninvestments sind somit ein Komplex, der einer gewissen Ambivalenz unterliegt. Sie haben einen starken Kern, der im zugrundeliegenden Megatrend besteht und dementsprechend einen starken Drive aufweist, doch sie bergen neben den allgemeinen Aktienrisiken noch eigene weitere Risiken.

„Im Ethna-Dynamisch, dem offensivsten Mischfonds der drei Ethna Funds, agieren wir entsprechend gründlich,“ so Christian Schmitt. „Trends und Themen sind aus unserer Sicht gute Anhaltspunkte, um strukturell nachhaltiges Wachstum im Rahmen einer fundamentalen Aktienanalyse zu untermauern. Bei objektiver und ganzheitlicher Betrachtung sind sie aber auch ein bewährter Indikator, um potenzielle Risiken an den Aktienmärkten zu identifizieren. Da wir unseren Kunden einen risikokontrollierten Zugang zu den globalen Aktienmärkten bieten möchten, profitieren wir also gleich doppelt von der intensiven Auseinandersetzung mit Trends und Themen.“

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