Bei Union Investment brummt das Geschäft

Union Investment, der Asset-Manager der Volks- und Raiffeisenbanken, präsentierte auf der Bilanzpressekonferenz sehr starke Zahlen für das Geschäftsjahr 2016. Die hohe Nachfrage nach den Produkten der Frankfurter hielt unverändert an.

Hans Joachim Reinke verkündete für Union Investment sehr gute Geschäftszahlen 2016.
Hans Joachim Reinke verkündete für Union Investment sehr gute Geschäftszahlen 2016.

Union Investment hat das verwaltete Vermögen im Jahr 2016 auf einen neuen Höchststand ausgebaut. Das Volumen stieg im Jahresverlauf um 31,5 Milliarden auf 292,3 Milliarden Euro. In einem herausfordernden Marktumfeld konnte die Fondsgesellschaft ein Nettoneugeschäft von 23,2 Milliarden Euro erzielen. Dies ist der bislang höchste Zuwachs mit Ausnahme des Rekordjahres 2015 (26,2 Milliarden Euro). Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 468 Millionen Euro (2015: 556 Millionen. Euro). „2016 war kein einfaches, aber für Union Investment erneut ein sehr erfolgreiches Jahr“, sagte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, bei der Jahrespressekonferenz der Fondsgesellschaft. Gleichzeitig forderte er die Fondsanbieter in Deutschland auf, in der Öffentlichkeit noch stärker für die Interessen ihrer Kunden einzutreten.

Im Geschäft mit institutionellen Kunden erzielte Union Investment mit 16,1 Milliarden Euro wieder einen hohen Nettoabsatz (2015: 18,2 Milliarden). Dazu trugen 74 neu gewonnene Kunden bei, von denen 71 aus dem nicht-genossenschaftlichen Sektor stammten. Die Assets under Management im institutionellen Geschäft erreichten mit 168,6 Milliarden Euro einen Höchststand (2015: 147,7 Milliarden). „Obwohl Sicherheit für viele Investoren noch immer an erster Stelle steht, wächst der Renditebedarf und damit die Bereitschaft, auf der Risikoleiter nach oben zu steigen“, stellte Reinke fest. Daher zählten im Jahr 2016 neben geldmarktnahen Produkten vor allem Unternehmensanleihen, Aktien- und Multi-Asset-Anlagen sowie Investitionen in den Emerging Markets bei institutionellen Anlegern zu den Favoriten. Zudem wurden Immobilienanlagen stark nachgefragt.

Nachhaltige Anlagekonzepte gewannen ebenfalls an Bedeutung. Diese waren auch mit Blick auf eine Optimierung des Risikomanagements gefragt. Union Investment bindet dabei Nachhaltigkeitskriterien systematisch in den Investmentprozess ein. Insgesamt erreichten die nachhaltig angelegten Gelder ein Volumen von 25,3 Milliarden Euro, eine Steigerung um knapp neun Milliarden gegenüber dem Vorjahr.

Wieder hohe Mittelzuflüsse im Privatkundengeschäft

Im Privatkundengeschäft verzeichnete Union Investment im Jahr 2016 mit 7,1 Mrd. Euro die zweithöchsten Nettomittelzuflüsse seit 2007 und konnte damit die positive Vorjahresentwicklung fortsetzen (2015: 8,0 Mrd. Euro). „Das ist im Branchenvergleich ein starkes Ergebnis“, betonte Reinke. Der Bestand privater Gelder stieg auf 123,7 Milliarden Euro und erreichte ebenfalls einen Höchststand (2015: 113,1 Milliarden Euro).

Im Zentrum des Interesses standen bei Privatkunden wie im Vorjahr Multi-Asset-Lösungen, Offene Immobilienfonds und das ratierliche Fondssparen. Bei den Multi-Asset-Lösungen waren mit Nettomittelzuflüssen von 3,1 Milliarden Euro (2015: 4,9 Milliarden Euro) vor allem die PrivatFonds gefragt. Zum Jahresende verwalteten die sechs PrivatFonds-Varianten knapp 17 Milliarden Euro.

Die drei Offenen Immobilienfonds für Privatkunden verbuchten im letzten Jahr Nettomittelzuflüsse in Höhe von 2,3 Milliarden Euro, obwohl die Nachfrage nur zu einem kleinen Teil bedient werden konnte. Das in der Anlageklasse Immobilien insgesamt verwaltete Vermögen stieg zum Jahresende 2016 auf mehr als 34 Milliarden Euro (2015: 30,5 Milliarden Euro).

Die Zahl der Fondssparpläne wuchs im Jahresvergleich um 306.000 auf knapp 1,5 Millionen. Der Bestand erhöhte sich somit gegenüber 2015 um 26 Prozent. „Immer mehr Menschen erkennen offenbar den Wert einer ausgewogenen Geldanlage. Jeder fünfte Sparvertrag wurde mit einem Fondsneukunden abgeschlossen. Und über 90 Prozent der Sparplankunden investieren in Aktien-, Misch- oder Immobilienfonds“, hob Reinke hervor. „Dennoch fahren viele Anleger nach wie vor auf Sicht und lassen ihr Geld einfach auf dem Girokonto liegen. Wir müssen die Evolution des Sparens weiter vorantreiben.“ So machen Sichteinlagen inzwischen 56 Prozent der gesamten Bankeinlagen in Deutschland aus – im Jahr 2008 waren es mit 32 Prozent noch deutlich weniger. 43 Prozent der Deutschen ist es angesichts der niedrigen Zinsen egal, wie sie ihr Geld anlegen.

Seite zwei: Stärkeres Engagement der Fondsanbieter erforderlich

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