Das Thema Beitragsstabilität nimmt in der privaten Krankenversicherung (PKV) auf Managementebene einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Dabei setzt die Branche verstärkt auf leistungsstarke Produkte mit niedrigeren Anpassungsraten.
Die Signale, die Gerd Güssler, Geschäftsführer des Freiburger Analysehauses KVpro.de, aus dem PKV-Markt erhält, fasst er so zusammen: „Das Geschäft ist besser als 2013, bleibt jedoch weiter hinter dem Vorjahr zurück.“
Güssler weist dabei auf hausgemachte Versäumnisse in der Krankenvollversicherung hin. „Die Boom-Jahre waren oft geprägt durch Kundenwechsel innerhalb der PKV und politische Entscheidungen. Einige Gesellschaften hatten dabei ihre ursprüngliche Klientel, die GKV-Wechsler, völlig aus den Augen verloren“, kritisiert Güssler die Geschäftsstrategie der Häuser.
[article_line]
Reiner Preisverkauf vorbei
Zudem stellt er fest, dass der reine Preisverkauf „bis auf ganz wenige Anbieter“ weitgehend vorbei sei – gleichwohl hätten auch diese Anbieter höherwertige Produkte im Portfolio, ergänzt der Experte.
Auch André Wohlert von der Deutschen Makler Akademie (DMA) sieht einen Trend zu mehr Qualität in den Tarifen. „Viele Versicherer nutzten die Einführung der Unisex-Tarife, um ihre Produktpalette zu bereinigen, die empfohlenen Mindestkriterien des PKV-Verbandes einzuführen und die Kalkulation auf aktuelle Sterbetafeln und Rechnungszins umzustellen.“
Niedrigzinsphase erreicht Kunden
Analog zur Lebensversicherung verzinsen die Gesellschaften die eingenommenen Beiträge ihrer Krankenversicherten mit dem sogenannten Rechnungszins.
Das angelegte Guthaben soll dazu beitragen, dass Privatpatienten im Alter nicht so viel bezahlen müssen, wie es angesichts des höheren Verbrauchs medizinischer Leistungen eigentlich der Fall wäre.
Seite zwei: Unschöne Konsequenzen