Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat sich bei der für 2008 anstehenden Reform der Pflegeversicherung für eine Erhöhung der Beiträge ausgesprochen. Die Pflegereform werde etwas kosten, so die Bundesministerin. Dies könne nicht mit dem derzeitigen Pflegebeitrag von 1,7 Prozent des Bruttoverdienstes bezahlt werden, sagt die Bundesgesundheitsministerin in Rahmen einer Gesprächsrunde im Zweiten Deutschen Fernsehen.
Grund für die Beitragsanhebung ist ein sich immer deutlicher abzeichnendes Defizit bei der gesetzlichen Pflegerenten-versicherung. Zwar konnte sie im vergangenen Jahr noch einen Beitragsüberschuss von 450 Millionen Euro erzielen. Spätestens für 2009 rechnen die Branchenexperten aber damit, dass die Rücklagen aufgezehrt sein dürften.
Verantwortlich für die Entwicklung sind die wachsende Zahl Pflegebedürftiger sowie die stetig steigenden Kosten im Pflegesektor. So kletterten etwa die Kosten für eine vollstationäre Dauerpflege nach Informationen des statistischen Bundesamtes in der Stufe drei zwischen 1999 und 2006 von 2.523 Euro auf 2.706 Euro. In der Pflegestufe zwei liegen die Betreuungsaufwendungen im Schnitt noch bei 2.280 Euro und in der Pflegeklasse eins bei 1.854 Euro.