Lange tat sich wenig, doch nun rollt die Enthaftungswelle langsam an: Auch der Energie-Fonds-Initiator Strasser Capital verzichtet auf den gesetzlich vorgeschriebenen Haftungsausschluss nach sechs Monaten. Die Münchner haben vor wenigen Wochen ihren ersten Fonds „ME Perfomer 1“ aufgelegt, der Solarprojekte finanziert.
Mit einem Nachtrag habe man sich der allgemeinen Diskussion über eine Verlängerung der Initiatorenhaftung angeschlossen, teilt das Unternehmen mit.
Hintergrund: Für Vermittler geschlossener Fonds besteht ein aus dem Börsengesetz entstandenes Haftungsrisiko, das den Entfall der Prospekthaftung innerhalb von sechs Monaten nach Vertriebsstart vorsieht. Da die Platzierungsphase häufig länger dauert, wächst von Vertriebsseite der Druck auf die Initiatoren, die Haftungslücke zu schließen.
Für Konstantin Strasser, Geschäftsführer von Strasser Capital, ist das eine Selbstverständlichkeit: „Wir wollen es von Anfang an richtig machen, dazu gehört diese Entscheidung gegen eine aus unserer Sicht unsinnige Regelung allemal.“
Zuvor hatten bereits MPC, Wattner und Voigt & Collegen und zuletzt der fränkische Immobilienfondsanbieter Project die Haftungsregel kassiert. (hb)
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