Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg will herausgefunden haben, dass 95 Prozent der Finanzberatungen nicht bedarfsgerecht sind. Was für ein Quatsch.
Der Löwer-Kommentar
Da haben die Verbraucherschützer wieder einmal ganze Arbeit geleistet: Mit einer einseitigen und von Vorurteilen triefenden „Sonderuntersuchung“ machen sie die Finanzberatung in Deutschland nieder.
Mit ganz wenigen Ausnahmen sind demnach die von Verbraucherzentralen untersuchten aktuellen Anlagevorschläge von Banken und anderen Finanzvertrieben zu teuer, zu riskant, zu unflexibel oder bringen zu wenig Rendite.
Breites Presse-Echo
Die in der vergangenen Woche veröffentlichte Untersuchung ist Teil des Projektes „Finanzmarktwächter“, mit dem das Bundesjustizministerium Missstände im Finanzmarkt aufdecken will. Wie üblich in solchen Fällen findet sie ein breites Presse-Echo und ist insofern ein Ärgernis.
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Ansonsten müsste die Untersuchung schon deshalb nicht weiter ernst genommen werden, weil sie lediglich auf Beratungsfällen basiert, die bei den Verbraucherzentralen gelandet sind. Das wird in der Pressemitteilung zwar erwähnt, geht aber in den meisten Artikeln – wie nicht anders zu erwarten – unter.
Die 202 Fälle, in denen Verbraucher eine der Beratungsstellen zur Überprüfung von insgesamt 366 Vertragsangeboten aufgesucht haben, zu verallgemeinern und auf dieser Basis einen „Paradigmenwechsel in der Finanzberatung“ zu fordern, ist jedenfalls ziemlich verwegen. Zudem ist mehr als fraglich, ob die Empfehlungen der Verbraucherschützer tatsächlich sachgerecht sind.
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