„Bei den Schwellenländern bleiben wir trotz erster Hoffnungsschimmer aus China und gefallenen Bewertungskennziffern noch zurückhaltend“, so Zipperer weiter. Die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA sowie die anhaltende Rohstoffschwäche stellten einen spürbaren Gegenwind da.
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Aus Diversifikationsgründen sowie Aspekten der unterschiedlichen Korrelationen sind effiziente Mischungen mit anderen Anlageklassen wie Anleihen, Alternative Investments und auch reine Liquidität unter langfristigen Aspekten durchaus sinnvoll. „Eine aktive Streuung unterschiedlicher Anlageklassen führt über die Zeit zu einer renditestarken Performance und festigt das Portfolio in unruhigen Zeiten.“
Anleihen: Divergierende Geldpolitik
Die Geldpolitik der großen westlichen Notenbanken läuft immer stärker auseinander. Während der erste Zinsschritt der amerikanischen Fed unmittelbar bevorsteht und die Bank of England im Frühjahr 2016 folgen dürfte, hat die Europäische Zentralbank mit Blick auf die anhaltenden Deflationsgefahren ihr geldpolitisches Sicherheitsnetz noch weiter aufgespannt.
„Wir erwarten im Jahresverlauf einen moderaten Anstieg der Renditen und sehen per Jahresende für zehnjährige Bundesanleihen 1,10 Prozent. Für moderat steigende Zinsen spricht vor allem, dass die Fed kurz vor der Zinswende steht und ihre Leitzinsen bis Ende 2016 in vier Trippelschritten bis auf 1,25 Prozent erhöhen wird. Dies wird zu einem Anstieg der Kapitalmarktzinsen in den USA führen, wovon sich auch die Entwicklung am deutschen Rentenmarkt nicht vollständig abkoppeln kann. Darüber hinaus sollte sich die konjunkturelle Dynamik in der Eurozone 2016 beschleunigen und die Inflation wieder nachhaltig in den positiven Bereich zurückführen“, sagt Holger Schmieding.
Festverzinsliche Papiere gehören weiterhin zum Portfoliokonstrukt
Anleihen sollten im Portfoliokontext grundsätzlich nicht diskriminiert werden, sondern als Bestandteil eines effizient diversifizierten Portfolios eingesetzt werden. „Wir empfehlen bei Anleihen eine durchschnittlich kurze bis moderate Laufzeit. Unternehmensanleihen ziehen wir gegenüber Staatsanleihen vor“, sagt Markus Zipperer. „Unter Aspekten der Risikodiversifikation und der Renditeoptimierung bieten darüber hinaus europäische Hochzinsanleihen mit einer relativ kurzen Restlaufzeit attraktive Zinsvorsprünge gegenüber Unternehmensanleihen. Ebenso empfehlen wir Euro-gesicherte US-Dollar-Unternehmensanleihen im Schwellenbereich mit einem Nicht-Investment-Grade-Rating, die auch nach Absicherungskosten noch leicht höhere Renditen bieten als europäische Anleihen. Hartwährungsanleihen der Emerging Markets sowie Anleihen von hochrentierlichen Frontier Markets bleiben längerfristig nach wie vor vielversprechend. Allerdings sollte eine höhere Schwankungsbreite in Kauf genommen werden.“ (fm)
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