Berichtssaison besser als erwartet

Die US-Indizes S&P 500 und NASDAQ erreichten vergangene Woche jeweils ein Allzeithoch. Auch europäische Indizes konnten zuletzt zulegen. Die Q2-Berichtssaison in den USA und Europa ist – auch dank deutlicher Gewinnreduktionen im Vorfeld – bisher besser als erwartet und die Zentralbanken lassen auf eine Konjunkturerholung durch eine lockere Geldpolitik hoffen. Ein Kommentar von Dr. Bernd Meyer, Chefstratege Wealth and Asset Management bei Berenberg.

Dr. Bernd Meyer, Berenberg Bank.

In Südafrika, Russland, Indien, Chile und Türkei haben die Zentralbanken bereits mit Zinssenkungen begonnen. Davon konnten besonders Wachstumstitel und Zykliker profitieren. Aber auch Schwellenländerwährungen und -anleihen dürften ihren Vorteil daraus ziehen.

Aktienmärkte sind unbeeindruckt

Von einer Konjunkturerholung ist jedoch noch wenig zu sehen. Die wirtschaftlichen Frühindikatoren verschlechterten sich jüngst weiter, wie beispielsweise der deutsche Ifo-Index.

Bisher sind die Aktienmärkte davon unbeeindruckt. Wir bleiben jedoch weiterhin vorsichtig, denn wenn die Konjunkturerholung ausbleibt, dürften deutliche Rücksetzer auf den Aktienmärkten nicht ausbleiben.

Diese Woche steht die US-Notenbank im Mittelpunkt. Marktteilnehmer erwarten von der Fed eine Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten und haben in den nächsten Monaten bereits weitere Zinssenkungen eingepreist.

Impulse von Handelsgesprächen zwischen USA und China erwartet

Neue Impulse können auch von den Handelsgesprächen zwischen den USA und China ausgehen. Zudem läuft sich die Unternehmensberichtssaison auf Hochtouren.

Während sowohl in den USA als auch in Europa die Unternehmen bislang positiv überraschten, häufen sich zumindest in Europa die Senkung der Ausblicke. Am Mittwoch werden in China die Einkaufsmanagerindizes Aufschluss geben, ob die Stimulierungsmaßnahmen für die Konjunktur wirken.

In den USA steht am Mittwoch die Zinsentscheidung der Fed im Fokus. Am Donnerstag werden die EU-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und in den USA der ISM-Index veröffentlicht.

Am Freitag werden in den USA die Arbeitsmarktdaten und die Verbraucherstimmung der Universität Michigan die Wirtschaftslage widerspiegeln.

 

Foto: Berenburg Bank

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