Berlin Hyp bringt erstmals Krypto-Pfandbrief

Foto: Panthermedia / degimages
Blockchain-Visualisierung (KI-generiertes Symbolbild).

Die Berlin Hyp hat die erste Emission eines Hypothekenpfandbriefs auf Basis des Gesetzes über elektronische Wertpapiere und unter Verwendung von Blockchain-Technologie angekündigt. Es ist offenbar ein Test-Ballon in Kooperation mit Unternehmen aus der Sparkassen-Gruppe.

Das Kryptowertpapier soll ein Nominalvolumen von 100 Millionen Euro und eine Laufzeit von drei Jahren haben, teilt das Institut mit. Das Pricing der Anleihe soll am 2. August 2024 erfolgen. „Die Blockchain-Technologie wird aufgrund ihrer hohen Effizienz, Transparenz und Sicherheit mittelfristig eine immer größere Bedeutung für die Abwicklung von Anleiheemissionen und deren gesamtem Lebenszyklus einnehmen. Diese Entwicklung wollen wir mit unserem ersten Blockchain Pfandbrief unterstützen und die Erfahrungen, die wir hierbei machen, anschließend auch mit dem Markt teilen“, sagt Teresa Dreo-Tempsch, die im Vorstand der Berlin Hyp das Kapitalmarktgeschäft verantwortet.

Der Blockchain-Pfandbrief wird demnach als syndizierte Transaktion mit den Lead-Managern DekaBank und LBBW platziert. Beide Banken sind Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und werden im Rahmen der Emission als Depotbanken fungieren, so die Ankündigung. Die DekaBank übernimmt zusätzlich die Rolle der Kryptowertpapierregisterführerin.


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Die digitale Plattform, auf der das Kryptowertpapier der Berlin Hyp über die Blockchain emittiert und abgewickelt wird, wird von der SWIAT GmbH zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um eine private und permissionierte Blockchain, die einen vergleichsweise energieverbrauchschonenden Algorithmus verwendet. SWIAT ist demnach ein in Frankfurt/Main ansässiges Softwareentwicklungsunternehmen für Finanzmarktinfrastruktur, zu dessen Gesellschaftern sowohl die DekaBank als auch die LBBW gehören.

„Die Sparkassen-Finanzgruppe positioniert sich mit dieser Transaktion ein weiteres Mal als Innovationstreiberin am deutschen Finanzplatz. Die Nutzung der SWIAT-Plattform bestätigt zudem das Potenzial unseres Koopetition-Ansatzes mit LBBW und SC Ventures zur weiteren Durchdringung der Finanzindustrie mittels Blockchain-Technologie“, sagt Martin K. Müller, Vorstandsmitglied der DekaBank.

Zentrale Rolle im „Finternet“

„Die Blockchain-Technologie nimmt bei der von den Zentralbanken vorangetriebenen Vision eines ‚Finternets‘ eine zentrale Rolle ein. Denn in Zukunft sollen Wertpapiere möglichst friktionslos und schnell grenzüberschreitend transferiert werden können. Computerprogramme übernehmen die Selbstverwaltung dieser Aktiva über ihren gesamten Lebenszyklus“, sagt Dirk Kipp, Kapitalmarktvorstand der LBBW.

Anker-Investor für den Blockchain-Pfandbrief der Berlin Hyp ist das Bankhaus Metzler. „Die proaktive Regulatorik und die jüngsten Praxistests der Europäischen Zentralbank zum digitalen Euro haben zu einer verstärkten Institutionalisierung des Digital Assets Ökosystems geführt. In diesem dynamischen Umfeld sehen wir den Kapitalmarkt von morgen mit großen Schritten auf uns zukommen. Beim Bankhaus Metzler legen wir deshalb großen Wert darauf, die Bedeutung dieses zukünftigen Kapitalmarktes für all unsere Prozesse und Produkte zu verstehen, um unseren Kunden auch in Zukunft maßgeschneiderte Lösungen bieten zu können. Wir freuen uns daher besonders, neben den bereits erfolgreich durchgeführten Digital Assets Transaktionen auch beim ersten Krypto-Pfandbrief als Investor beteiligt zu sein“, erläutert Mario Mattera, Mitglied des Vorstandes des Bankhauses Metzler.

Bei ihrer ersten Emission auf der Blockchain beschränkt sich die Berlin Hyp auf die Digitalisierung des Pfandbriefs als solches. Die Zahlungen werden weiterhin auf klassischem Weg unter Nutzung der etablierten Zahlungssysteme abgewickelt.

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