Die Bundesregierung führte angesichts der stetig steigenden Preise unter schweren Protesten der Immobilienwirtschaft einen gesetzlichen Preisdeckel, die sogenannte Mietpreisbremse, ein. Dem Gesetz nach darf in Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt die neue Miete bei einem Mieterwechsel künftig maximal zehn Prozent über dem ortsüblichen Niveau liegen.
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Berlin: Preisdeckel zeigt Wirkung
Ausgenommen sind umfassend modernisierte Wohnungen und Neubauten, die nach dem 1. Oktober 2014 erstmals bezogen werden. Wo genau die Preisbremse greifen soll, etwas in welchen Städten, können die Länder für fünf Jahre festlegen.
Bisher haben Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Bayern den Mietdeckel eingeführt. In Berlin zeigt der Preisdeckel laut einer Analyse von Immobilienscout24 bereits Wirkung. Die Angebotsmieten sind demnach mit Inkrafttreten der neuen Regelung im Juni 2015 erstmals seit 2009 wieder spürbar gesunken. Die Durchschnittsmiete lag in der Hauptstadt Mitte Juli bei 8,53 Euro pro Quadratmeter nettokalt. Das sind über drei Prozent weniger als im Vormonat.
„In anderen Metropolen, die durch angespannte Wohnungsmärkte gekennzeichnet sind und noch keine Mietpreisbremse eingeführt haben, steigen die Mieten weiter“, erklärt sagt Jan Hebecker, Leiter Daten & Märkte bei Immobilienscout24. Es bleibt deshalb abzuwarten, ob in anderen Städten mit Inkrafttreten der Mietpreisbremse ähnliche Effekte auftreten.
Ballungsräume ziehen Menschen magnetisch an
Mit oder ohne Mietpreisbremse – eines ist sicher: Die Ballungsräume ziehen Menschen magnetisch an. Der Run auf die Städte wird sich vermutlich fortsetzen – wenn auch in etwas abgemilderter Form. Wanderungsbewegungen, die über die Bundesrepublik hinausgehen, verstärken den Druck. (st)
Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der aktuellen Cash.-Ausgabe 09/2015.
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