Der Markt für Logistik- und Industriemobilien in Berlin entwickelt sich dynamisch. Besonders große und moderne Flächen werden vom Markt schon vor ihrer Fertigstellung absorbiert. Engel & Völkers hat den Markt analysiert.
Rund 49 Prozent mehr Flächenumsatz verzeichnete der Markt für Industrie– und Logistikimmobilien in Berlin und dem Umland zum Halbjahr 2017. Mit ca. 259.000 Quadratmeter lag der Wert 85.000 Quadratmeter über dem vergleichbaren Vorjahresergebnis (174.000 Quadratmeter). Das geht aus einer Erhebung von Engel & Völkers hervor.
Der „Handel“ sei mit einem Anteil am Gesamtflächenumsatz von 41,8 Prozent (108.200 Quadratmeter) die aktivste Branche gewesen. Dreizehn Prozentpunkte dahinter folge „Transport, Logistik“. Stark nachgefragt gewesen seien das Umland Süd (30 Prozent) und das Umland West (20 Prozent), wo knapp die Hälfte der Fläche umgesetzt worden sei.
Nachfrage nach modernen Flächen
Zurückzuführen sei das Resultat unter anderem auf die drei größten Abschlüsse im ersten Halbjahr: Asos (43.000 Quadratmeter) und die beiden Neubauten durch den DM-Drogeriemarkt (25.000 Quadratmeter) und BLG Logistics (22.000 Quadratmeter).
In Berlin, sei anteilig auf 43 Prozent des Gesamtflächenumsatzes gekommen. Insgesamt seien 69 Prozent des Umsatzes auf Flächengrößen über 5.000 Quadratmeter entfallen. „
„Investoren reagieren zunehmend aktiver auf die hohe Nachfrage nach modernen, großen Flächen, allerdings wird das geschaffene Angebot meist vor Fertigstellung vom Markt absorbiert“, sagt Sebastian König, Leiter Industrieflächen bei Engel & Völkers Commercial Berlin.
Mieten zwischen vier und neun Euro
Für Unternehmen bedeute das, dass ihre Expansions-Planungen eher mittelfristig ausgerichtet sein sollten. Nahezu leergefegt sei das Angebot in der City an Flächen bis zu 1.000 Quadratmeter.
Die Mieten würden aktuell in einer Spanne zwischen vier Euro pro Quadratmeter für einfache Lagen und neun Euro pro Quadratmeter für gute Lagen liegen und in der Spitze bei Neubauten mit teilbaren Flächen inklusive Büroanteil wie beispielsweise in Adlershof, bis zu 10,80 Euro pro Quadratmeter erreichen.
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„Unternehmen, die einen Standortwechsel an einen Eigentumserwerb koppeln wollen, treffen derzeit auf eine geringe Bereitschaft der Eigentümer zu verkaufen“, sagt König. Eine zukünftige, zusätzliche Herausforderung würden die steigenden Ansprüche des Online-Handels sein, der mit seinen Waren immer näher an die Kunden heran will.
„Wir werden uns schon sehr zeitnah mit der Entwicklung von innerstädtischen Immobilienkonzepten und -flächen auseinandersetzen müssen, die die im Umland liegenden Verteilzentren sinnvoll ergänzen“, so König. Für das Gesamtjahr 2017 erwartet Engel & Völkers Commercial Berlin einen Flächenumsatz zwischen 400.000 und 420.000 Quadratmeter. (kl)
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