Angesichts der hohen Immobilienpreise in Berlin zieht es viele Käufer in das Umland der Hauptstadt. McMakler hat untersucht, zu welchen Preisen sie dort eigene vier Wände erwerben können und zeigt, wo es noch günstig ist.
Die Hauptstadt ist ein teures Pflaster: Im ersten Quartal 2018 kostete eine Immobilie in Berlin-Mitte durchschnittlich 5.923 Euro pro Quadratmeter. Ein Preis, den sich viele weder leisten können, noch wollen.
Der Blick bei der Suche nach Wohneigentum wandert ins Umland. Aber ist der Berliner Speckgürtel wirklich noch eine Alternative? Die aktuelle Analyse des Immobiliendienstleisters McMakler kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Steigende Marktpreisentwicklungen im gesamten Berliner Umland im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem ersten Halbjahr 2017. Bei fast der Hälfte der Regionen legen die Preise sogar um mehr als zehn Prozent zu.
„Zahlreiche Seen, dichte Wälder und unverwechselbare Alleen – wohnen im grünen Speckgürtel von Berlin ist beliebt und äußerst attraktiv. Aber auch die explodierenden Immobilienpreise der Innenstadt treiben Immobiliensuchende ins Umland. Das befeuert die Preisentwicklung in allen Gemeinden, vor allem die bis dato günstigeren Standorte im Osten und Norden, wie Altlandsberg oder Oranienburg, holen sichtlich auf“, sagt Hanno Heintzenberg, Geschäftsführer von McMakler.
Gemeinden im Norden und Osten boomen
Die teuersten Immobilien des Berliner Umlands mit durchschnittlich 3.756 Euro pro Quadratmeter liegen in den Gemeinden Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow. Gefolgt von Potsdam, wo Käufer derzeit 3.301 Euro zahlen. Das ist ein Preisanstieg um fast zwölf Prozent beziehungsweise um über acht Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017.
Demnach sind diese zwei Umlandregionen sowie Glienicke/Nordbahn im Preisvergleich mit der Hauptstadt teurer als einige Berliner Stadtbezirke, wie Treptow oder Köpenick, wo der Quadratmeter im ersten Quartal 2018 durchschnittlich 2.802 Euro beziehungsweise 3.138 Euro kostete.
Die höchste Preissteigerung allerdings gab es im ersten Halbjahr 2018 in Zeuthen mit satten 14,7 Prozent auf 2.553 Euro pro Quadratmeter, dicht gefolgt von Glienicke/Nordbahn mit 13,9 Prozent auf 3.212 Euro und Wildau mit 13,8 Prozent auf 2.538 Euro.
Unter den Spitzenreitern befinden sich unter anderem Straußberg, Altlandsberg, Petershagen/Eggersdorf, Fredersdorf-Vogelsdorf, Werneuchen, Oranienburg, Legebruch und Velten, die im Preisranking zwar auf den letzten Plätzen rangieren, aber deren Quadratmeterpreise im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 zwischen zehn und über 13 Prozent in die Höhe kletterten. Damit holen die Speckgürtelregionen im Osten und Norden Berlins deutlich auf.
„Wir beobachten einen Überschwappeffekt im Berliner Speckgürtel. Gut zu sehen auch bei den Gemeinden Großbeeren und Wustermark, die von den hohen Preisen ihrer Nachbarn Potsdam, Teltow und Stahnsdorf profitieren. Der Suchradius der Kaufinteressenten erweitert sich immer mehr. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen“, so Heintzenberg.
Wustermark und Mittenwalde am günstigsten
Am günstigsten lässt sich Wohneigentum in Wustermark und Mittenwalde mit 2.103 beziehungsweise 1.769 Euro pro Quadratmeter erwerben. Damit liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnimmobilien im Speckgürtel nur noch in Mittenwalde unter 2.000 Euro. Zudem sind Immobilien in Mittwalde nur halb so teuer wie in Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow.
Auffällig ist auch, dass die Preisentwicklungen in Dallgow-Döberitz, Hennigsdorf und Brieselang nahezu stagnieren und sich der Preisanstieg unter einem Prozent kaum bemerkbar macht. Auch in Eichwalde und Falkensee mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen um 2.520 beziehungsweise 2.823 Euro erhöhen sich die Preise um nur 2,5 Prozent. Das ist ein weiteres Zeichen, dass Immobiliensuchende – vor allem junge Familien – auf andere Standorte ausweichen, um günstiger ein Haus oder eine Wohnung zu erwerben.
„Wer mit dem Gedanken spielt, eine Immobilie im Berliner Umland zu kaufen und nur über ein begrenztes Budget verfügt, sollte nicht zu lange zögern. Die Preisentwicklung kennt aktuell nur eine Richtung und die zeigt nach oben. Zudem macht der weitere Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes auch die äußersten Regionen des Speckgürtels immer attraktiver“, ergänzt Heintzenberg.
Die Datenerhebung von McMakler basiert auf einer Auswertung inserierter Kaufangebote für Häuser und Wohnungen (nur Bestandsbauten, Baujahr bis 2016) verschiedener Immobilienportale für das erste Halbjahr 2017 und erste Halbjahr 2018. Da sich jede Immobilie im Baujahr, der Wohnlage und Ausstattung unterscheidet, sind diese Immobilienpreise keine Grundlage für eine exakte Berechnung des Quadratmeterpreises, sondern dienen als Orientierung.
Text: McMakler; Foto: Shutterstock