Arbeiten in Deutschland bedeutet laut einer repräsentativen Umfrage der Allianz für viele vor allem eines: Stress. So haben fast drei Viertel (71 Prozent) der Arbeitnehmer das Gefühl, im Arbeitsalltag größerer psychischer Belastung ausgesetzt zu sein, als gut für ihre Gesundheit ist.
Fast die Hälfte (49 Prozent) klagt darüber, dass Stress ihre Leistungsfähigkeit einschränkt. Ebenso viele befürchten sogar, deshalb ein Burnout zu erleiden.
Die Umfrage zeigt auch, dass viele Arbeitnehmer inzwischen Konsequenzen ziehen: Etwa die Hälfte (49 Prozent) hat schon darüber nachgedacht, die Arbeitszeit zu reduzieren oder gar den Arbeitgeber zu wechseln. Hauptgründe für die Belastung sind für alle Befragten das hohe Arbeitsaufkommen, Zeitdruck und die „lieben Kollegen“.
Die eigene psychische Belastung ist am Arbeitsplatz selbst aber kaum Thema: Nur etwa jeder Vierte (26 Prozent) der Befragten gibt an, darüber mit dem Vorgesetzten reden zu können. Ebenfalls nur etwa ein Viertel (27 Prozent) wendet sich an Kollegen. Spricht man doch über Stress im Job, geschieht das meist mit dem Partner (52 Prozent). Neun Prozent behalten Probleme sogar ganz für sich.
Hohe Hemmschwelle bei psychologischer Betreuung
Auch der Psychologe wird nur bedingt als Anlaufstelle gesehen: 57 Prozent können sich nicht vorstellen, einen persönlichen Termin zu vereinbaren. Deutlich niedriger ist die Hemmschwelle bei einer psychologischen Betreuung via Telefon: 68 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass ein solches Angebot weiter helfen würde.
Erstmals Unterstützung bei seelischer Belastung soll ab sofort die Allianz betriebliche Krankenversicherung (bKV) bieten: Der neue Baustein „Vorsorge Extra“ übernimmt nach Angaben des Unternehmens bei beruflichem Stress, aber auch bei privaten Problemen, einmal pro Jahr die Kosten für ein dreimonatiges telefonisches Coaching. Die psychologische Begleitung sei für den Mitarbeiter kostenlos und vertraulich. (kb)
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