Warum haben Sie sich insbesondere auf die Durchsetzung von Ansprüchen aus Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) spezialisiert?
Lampe: Die Idee ist entstanden, nachdem uns die Notwendigkeit einer Begleitung im Bereich des eingetretenen Leistungsfalles aufgrund Berufsunfähigkeit aufgefallen ist. Laut Statistik von Morgen & Morgen aus 04/2013 werden rund ein Drittel der Ablehnungen im Leistungsfall durch eine Nichtreaktion des Kunden in der Kommunikation mit dem Versicherer und knapp 30 Prozent durch Nichterreichung des 50 Prozent BU-Grades hervorgerufen. Hier besteht absoluter Handlungsbedarf.
[article_line type=“most_read“]
Berufsunfähigkeitsversicherungen werden verkauft, die Kunden werden krank – wer ist jetzt der richtige Ansprechpartner, um die zustehenden Ansprüche im richtigen Umfang durchzusetzen? Der Versicherungsvermittler ist zwar der erste Ansprechpartner im Leistungsfall, aber nur der Versicherungsberater kann eine entsprechende Rechtsberatung und Begleitung gewährleisten.
Aus diesem Grund bietet Leistbar24 die Übernahme der kompletten Abwicklung des Leistungsfalles für den Kunden des Versicherungsvermittlers an. Gerade in der Kommunikation zwischen Kunde und Versicherer ist es wichtig, sich auf Augenhöhe zu begegnen und alle beteiligten Personen zum Beispiel Ärzte und Gutachter einzubeziehen.
Diejenigen, die Sie beraten, befinden sich meist schon in einer wirtschaftlich angespannten Situation. Wie und wann erfolgt ihre Vergütung?
Stabenow: Wir treten aus diesem Grund ganz bewusst in Vorleistung. Unsere Honorarvereinbarung ist in drei Teile gegliedert. Fallnavigation, Stellung des Leistungsantrages und Abschlusserläuterung.
Die zeitintensive Fallnavigation mit der versicherungstechnischen und medizinischen Vorprüfung wird pauschal mit der geringsten Zahlung abgerechnet und die Abschlusserläuterung wird erst nach dem Bescheid des Versicherers in Rechnung gestellt. Dabei richtet sich das Honorar nach der Höhe der vereinbarten Berufsunfähigkeitsrente.
Sie haben Leistbar24 zum 1. September 2014 gegründet. Was steht als nächstes auf der Agenda?
Lampe: Zunächst konzentrieren wir uns auf die Begleitung von Leistungsfällen in der Berufsunfähigkeit, sehen einen ähnlichen Bedarf aber auch im Bereich der Pflegeversicherung. Gerade hier wird in den nächsten Jahren aufgrund der Demografie eine erhöhte Nachfrage zu erwarten sein.
Interview: Julia Böhne
Foto: Leistbar24
