Zurzeit leben bereits 26,3 Millionen sogenannte Best Ager ? also Personen, die eine Altersgrenze von 55 Jahren überschritten haben – in Deutschland. Gut die Hälfte der 55- bis 59-Jährigen verfügt dabei über durchschnittlich mehr als 25.000 Euro in Kontenguthaben und Geldanlagen.
Bausparverträge, Lebens- und Rentenversicherungen sind dabei noch nicht berücksichtigt. Dies sind einige Ergebnisse aus einer Studie des Bonner Siegfried Vögele Instituts in Kooperation mit der psychonomics AG, Köln. In Auftrag gegeben hat die Umfrage zum Finanzverhalten der Generation 55 Plus die Deutsche Post AG, Bonn.
Mehrheit würde sich wieder an Hausbank wenden
Weiter haben die Marktforscher herausgefunden, dass die Best Ager eine deutlich stärkere Bindung an ihre Hausbank haben als jüngere Kunden. 66 Prozent der Befragten würden bei Beratungsbedarf erneut ihre Hauptbank wählen, bei den 18- bis 54-Jährigen sind es nur 56 Prozent. Wird das Verhältnis zwischen Bank und Kunde nicht durch eine sinkende Beratungskompetenz, schlechteren Service oder eine Ausdünnung des Filial- und Beraternetzes beeinträchtigt, ist die Generation 55 Plus sogar bereit, ihrer Bank ?lebenslänglich? zu vertrauen.
Erreichbarkeit der Filiale ist besonders entscheidend
Bei der Wahl der für sie richtigen Bank ist es den 55- bis 59-Jährigen am wichtigsten, dass die Filialen gut zu erreichen sind (33 Prozent). Für die jüngere Generation ist dies nur zu 22 Prozent ein Kriterium. 31 Prozent der Älteren (Jüngere: 27 Prozent) fordern eine kostenlose Kontoführung. Fast jedem vierten (24 Prozent) der Best Ager sind gute Konditionen wichtig (Jüngere: 17 Prozent). 17 Prozent der Älteren legen großen Wert auf persönliche Kontakte, bei den unter 55-Jährigen sind es lediglich sieben Prozent.
Beste Werbung: Das persönliche Schreiben
Unter den Werbekanälen ist Dialogmarketing die erfolgversprechendste Anspracheform für Finanzwerbung: Vier von fünf Best Agern öffnen Werbebriefe der eigenen Bank. Erscheint der Inhalt interessant, würden fast 90 Prozent die Angebote nach Öffnen des Briefes aufmerksam durchlesen. Der Grund: Personalisierte Schreiben werden als äußerst glaubwürdig eingestuft; es wird der Eindruck vermittelt, die Bank gehe gezielter auf persönliche Präferenzen ein.
Fernsehwerbung fast wirkungslos
Weniger als 20 Prozent werden jedoch durch Fernsehwerbung neugierig gemacht. Und lediglich ein Drittel informiert sich online. Gründe dafür sind die bisher generell eher distanzierte Haltung dieser Gruppe gegenüber dem Internet und der oftmals fehlende Zugriff sowie die eher geringe Glaubwürdigkeit dieses Informationsmediums.
Die vollständige Studie ?Finanzverhalten der Best Ager ? strategische Ansätze für Banken zur Kundenbindung und Neukundengewinnung der älteren Generation? kann für 290 Euro unter www.sv-institut.de bestellt werden. (aks)