Insurtechs mischen seit wenigen Jahren den Versicherungsmarkt in Deutschland auf. Nach dem Vertrieb nehmen die Versicherungs-Start-ups nun die Produktschmieden ins Visier. Die zweite Welle der Insurtechs tritt als digitale Versicherer auf – mit echtem Disruptionspotenzial.
Die erste Welle der Versicherungs-Start-ups hierzulande konzentrierte sich zunächst auf den Vertrieb von Versicherungen.
Großes Manko des deutschen Markts
Hier sahen die jungen Unternehmer ein großes Manko des deutschen Markts. Denn der digitale Abschluss und die Verwaltung von Versicherungen steckt in Deutschland in den Kinderschuhen: Während Verbraucher es gewohnt sind, ihre Konsumwünsche komplett online oder mobil zu erledigen, ist der Kauf von Versicherungen noch ein Papierkrieg.
Anbieter wie Clark, Knip und Getsafe entwickelten daher zunächst Tools, um den klassischen Versicherungsordner zu digitalisieren. Diese sogenannten digitalen Versicherungsmanager sind Apps, mit denen Versicherte ihre Policen verwalten und stets griffbereit in der Hosentasche bei sich tragen können.
Versicherungsbestand prüfen
„Kunden können ihre Versicherungen mit unserer App digitalisieren – dann gehören die Papierstapel zu Hause der Vergangenheit an“, erläutert Chris Lodde, Chief Marketing Officer (CMO) des
Insurtechs Clark. In einem zweiten Schritt bieten die Tools den Kunden die Möglichkeit, ihren Versicherungsbestand zu überprüfen.
Bei Clark wird im sogenannten Versicherungscockpit der App die „Versicherungsfitness“ des Kunden dargestellt. „Zudem überprüft unser Robo-Advisor permanent, ob die Versicherungen des Kunden in Qualität und Preis angemessen sind“, sagt Lodde.
Genau dieser Aspekt ist der lukrative Teil des Geschäftsmodells. Denn die Insurtechs stellen ihre Apps kostenlos zur Verfügung, können allerdings über neue Versicherungsabschlüsse Geld verdienen.
Seite zwei: Aufschrei unter Versicherungsmaklern