Bettgeflüster auf der Digital Week: „KI klaut den Menschen keine Jobs“

Wie kann man die Zukunft aktiv gestalten? Über diese Frage referierten der Futurologe Max Thinius und die Mind-Architektin Mareike Fell. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Frage, wie man mit Ängsten vor Künstlicher Intelligenz (KI) umgehen sollte.

„Wir müssen anders denken lernen“, sagte Thinius zu Beginn des Webinars. Bisher seien die Menschen industriell organisiert gewesen, im Rahmen der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert seinen Begriffe wie Freizeit, Rente, und Bankgeld erfunden worden. „Jetzt befinden wir uns aber im Zeitalter der Digitalität, einer Mischung aus Digitalisierung und Realität. Deshalb müssen wir uns neue Gedanken darüber machen, wie wir künftig arbeiten.“ Im industriellen Zeitalter hätten die Menschen gelernt, zuerst darauf zu hören, was die Anforderungen von Außen sind, statt sich mit eigenen Anforderungen an ihre Umgebung zu wenden. Das sei im digitalen Zeitalter jetzt komplett anders. 

Wenn man Angst vor der Zukunft und neuen technologischen Entwicklungen habe, solle man sich trotzdem damit beschäftigen – also „weitergehen“, riet Fell. Ein Beispiel: „Wenn man KI nicht ablehnt, sondern versucht, damit im Team Prozesse zu optimieren.“ Nur so komme man voran und könne gestalten.

Das Beispiel KI griff Thinius auf: „Wir in Deutschland haben ja ein eher schwieriges Verhältnis zur KI. Dabei ist KI nur ein Marketingbegriff. Es gibt noch keine Künstliche Intelligenz, sondern nur maschinelles Lernen. KI automatisiert nicht, sondern erweitert unsere kognitiven Fähigkeiten. Wenn wir uns damit auseinandersetzen, können wir sie in unser Leben integrieren.“ KI klaue den Menschen keine Jobs, sondern sie erhöhe ihre Fähigkeiten und Qualifikationen. „Wir müssen nur eine andere Betrachtung erlangen.“

17 Lebensbereiche wie Gesundheit, Wohnen, Arbeit, Mobilität, Finanzwirtschaft und Politik würden sich gleichzeitig verändern. Veränderung heiße aber zunächst mal, dass es besser wird – wenn man sich positiv mit den neuen Möglichkeiten auseinandersetze. „Es ist wichtig, Visionen zu entwickeln, die mutig sind“, sagte Fell zum Abschluss.

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