„Bettgeflüster“: Künstliche Intelligenz und wie wir ihr mit Egoismus den Schrecken nehmen

Foto: Mareike Fell/Max Thinius
Bettgeflüster mit Mareike Fell und Max Thinius

"Bettgeflüster" ist die Kolumne zu den wirklichen Fragen der Zukunft. Immer zu einem Thema, worüber niemand offiziell und im üblichen Kontext von Zukunftsgestaltung reden würde – aber wir: Max und Mareike – der Futurologe und die Mindarchitektin!

„Bettgeflüster“ ist die Kolumne zu den wirklichen Fragen der Zukunft. Immer zu einem Thema, worüber niemand offiziell und im üblichen Kontext von Zukunftsgestaltung reden würde – aber wir: Max und Mareike – der Futurologe und die Mindarchitektin!

Heute: Zukunftsängste – Wie wir sie mit gesundem Egoismus überwinden können!

Mist! Jetzt kommt auch die künstliche Intelligenz um die Ecke! Neue Technologie, neue Ängste? Kommen wir im Alltag noch klar? Wohin führt das alles?

Das hätte doch jetzt echt nicht sein müssen. Da hatte man sich gerade mal so mit den Entwicklungen der Digitalität abgefunden, da kommt das nächste Ding um die Ecke: künstliche Intelligenz. Und auf einmal sind es die Jobs der Berater, der Anwälte, der Fondsmanager die angeblich in der Schwebe hängen. Und zack, schon machen wir uns wieder Sorgen. Max und Mareike sagen: brauchen Sie nicht. Schauen Sie sich an was wirklich passiert und dann machen Sie Ihr Ding daraus!

Es ist aber auch wirklich verrückt: Da gibt man ein paar Wörter ein, stellt eine Frage oder bittet um einen Text und schon schieben sich Zeile und Zeile auf den Bildschirm. So verfasst als wäre es von Menschen geschrieben. Schüler machen damit ihre Hausaufgaben, Universitäten überlegen wie sie künstliche Intelligenz (KI) aus Hausarbeiten heraus filtern können, um den wahren Menschen zu bewerten. Und nahezu jeder der gerade auf seinem Bürostuhl sitzt fragt sich: Wars das jetzt mit meinem Job? Wenn KI das was ich tue zukünftig besser kann. Braucht es mich, meine Kolleg:innen, meine ganze Branche dann überhaupt noch?

Blick nach China

Kleiner Ausflug nach China. Max hatte letzten Dienstag einen Anruf einer Freundin, die letzten November mit Ihrem Mann und zwei Töchtern, 11 und 14, dorthin gezogen ist. Sie hatte gerade von der Schule eine Information für die Eltern erhalten: „Wir bitten darum, dass Sie Ihre Kinder darauf hinweisen bei Hausarbeiten, Projekten im Unterricht und bei Tests zukünftig künstliche Intelligenz bei der Lösung von Aufgaben zu verwenden. Denn alle die das nicht tun werden massiv zurück fallen. Gleichzeitig ist es unser Ziel das allgemeine Leistungsniveau zu heben.“ Na, fällt Ihnen was auf? 

Man kann das Neue als Belastung und Problem verstehen oder aber als Chance besser zu werden. Und in diesem Fall haben die Chinesen Recht! Denn KI wird zukünftig Einzug in unseren Alltag halten, beruflich und privat. Je besser wir damit umgehen können, desto mehr Möglichkeiten haben wir. Wird es aber unsere Jobs ersetzen? Max sagt hier als Futurologe ganz klar „Nein!“. Es wird sie aber auf eine neue Ebene befördern. Wir werden mehr leisten können, ohne dass wir uns dabei mehr anstrengen müssen. Wir werden zukünftig Wissen eher moderieren, als das wir es selber haben müssen. Denn KI kann uns die Entscheidungen nicht abnehmen, aber das Suchen nach Lösungen stark vereinfachen. Sich für eine Lösung zu entscheiden und diese umzusetzen, liegt aber an uns.

So, das ist gut zu wissen. Aber wie macht der Kopf da mit? Hier hat Mareike als Mindarchitektin ein ganz einfaches Rezept: Seien sie egoistisch! Denn der Druck kommt von Außen: ständig was Neues! Immer weiter! Viele aber kommen genau damit nicht zurecht, denn der Mensch schafft sich in der Regel Sicherheit durch Strukturen und Routinen. Wenn das private Leben an sich schon aufregend genug ist, sind berufliche Veränderungen oft sehr anstrengend. Solange Energie da ist, wird noch mitgehalten, doch irgendwann zeigt sich diese Angst vor der Zukunft an innerer Unruhe, Herzrasen, Kopfschmerzen, Verspannungen, Minderwertigkeitsgefühlen, Gedankenkreisen, Schlafstörungen, Getriebensein, Unsicherheit und Ohnmacht. Gerade wenn es wie bei KI vielleicht um die eigene Existenz, den Job gehen könnte.

Nicht was will die KI von mir, sondern was wollen Sie von der KI

Denken Sie also um: Fragen Sie sich nicht, was die KI von Ihnen will, sondern was Sie von der KI wollen. Überlegen Sie, was Ihnen besonders lästig ist in Ihrer Arbeit, und ob es nicht eine KI gibt, die Ihnen das abnehmen könnte. Und denken Sie gleich noch weiter: Woran haben Sie besonders viel Spaß? Vielleicht die persönlichen Gespräche mit Menschen? Dann überlegen Sie ganz einfach, wie sie mehr Zeit dafür bekommen können. Zusammen geht es übrigens noch mal leichter: Eröffnen Sie eine Arbeitsgruppe KI in ihrem Unternehmen. Setzen Sie sich mit Ihren Kolleg:innen zusammen und überlegen Sie wie KI Ihre Arbeitsprozesse optimieren kann.

Seien Sie egoistisch! Sagen Sie der Zukunft wie sie sein soll!

Das geht doch nicht? Doch! G e n a u   d a s  g e h t! Denn die Digitalität tickt nicht so wie die Industrialisierung. Waren es in unserer industriellen Gesellschaft große vorgegebene Strukturen, denen wir gerecht werden mussten, wartet die Digitalität regelrecht auf unsere Anweisungen und Wünsche. Ja, unseretwegen auch wie Aladin aus der Wunderlampe. Auch dieser freundliche Geist braucht jemanden der mit gesundem Egoismus auf ihn zugeht. Sonst ist er nutzlos.

Und genau so ist das mit künstlicher Intelligenz und der Digitalität allgemein. Sie bietet unendlich viele Möglichkeiten, aber sie verlangt von uns Menschen die Initiative ihr beizubringen, wie sie uns unterstützen kann. Dafür müssen wir zwei Dinge tun. Erstens: mit gesundem Egoismus herausfinden was wir wollen! Und zweitens: uns damit beschäftigen. Denn nur wenn wir das tun, können wir sie auch gestalten. Nur wenn wir das nicht tun, wird sie zur Gefahr. Denken Sie an den chinesischen Elternbrief: bittet Eure Kinder KI zu nutzen, damit sie nicht hinter anderen zurück fallen!

Herzlich fröhlich in Ihre mit gesundem Egoismus selbst gestaltete Zukunft!

Max und Mareike

Hier unsere Tipps für Sie um ihre Zukunft mit gesundem Egoismus zu gestalten:

  • Beschäftigen Sie sich mit dem Neuen. Nicht nur in spielerischem Sinne, sondern überlegen Sie: Was kann mir diese neue Technologie abnehmen was ich selbst nicht tun will.
  • Setzen Sie sich mit Ihren Kolleg:innen zusammen und überlegen Sie gemeinsam. KI ist längst nicht mehr teuer. Oft kostenlos. Für jedes Unternehmen, jeden Arbeitsbereich lassen sich Lösungen finden. Binden Sie auch Vorgesetzte mit ein (die haben ganz nebenbei gesagt dasselbe Problem).
  • Wissen Sie: KI wird Ihnen nicht die Arbeit wegnehmen, aber von Ihnen verlangen, dass Sie zunehmend die Rolle einer/s Manager:in ihrer Aufgaben übernehmen. Sie müssen am Ende die Entscheidung treffen und mit Ihren Kund:innen sprechen. 
  • Angst wird leise, wenn wir von passiv auf aktiv schalten: Was können Sie tun? Jede kleine Idee hilft. Jede Tat stärkt die Selbstwirksamkeit, aus der ein neues Gefühl der Sicherheit erwachsen kann.  
  • Fragen Sie sich, wie Sie den Wandel für sich selbst nutzen können – ein gesunder Egoismus hilft Ihnen dabei auf die Sprünge.

Max Thinius (www.maxthinius.de) ist Europas führender Futurologe und Zukunftsgestalter. Er unterstützt Menschen, Regionen und Unternehmen die Möglichkeiten Ihrer Zukunft zu erkennen und umzusetzen. Mareike Fell hält als Mindarchitektin zahlreiche Vorträge zu Themen rund um die eigene Potenzialerweiterung (www.diesinnstiftung.de). Sie zeigt persönliche Potenziale auf und wie man sie erreichen kann. 

Gemeinsam bringen Max und Mareike Menschen in Bewegung, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Mit ihrem erfolgreichen Format „Bettgeflüster“ begeistern sie Menschen auf der Bühne. So auch auf der Digital Week der Cash am 23. Juni 2023. Weitere Informationen unter (www.maxundmareike.de

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