Die Lebenserwartung steigt in Mitteleuropa kontinuierlich. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Jahre zu, die wir auch im Alter in Gesundheit verbringen. Für die Generation 50plus eröffnet dieser Ausblick Freiräume, die mit Wünschen und Träumen gefüllt werden wollen. Damit sie wahr werden können, müssen wir über Vorsorge und Absicherung nachdenken. Die Wald-Kolumne
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den letzten anderthalb Jahrhunderten um etwa 40 Jahre gestiegen. Die Lebensdauer erhöht sich jährlich um zwei bis drei Monate. Die heute 65-jährigen Männer können sich auf weitere 18 Lebensjahre freuen, Frauen auf 21. Tendenz steigend. Das große Thema der dritten Lebensphase ist die ganz individuelle Frage, wie das künftige Leben aussehen soll.
Für ein langes, erfülltes Leben
Nichts ist so individuell und unbegrenzt wie unsere Träume: Selbstbestimmt entscheiden. Ein Häuschen am Meer als Altersruhesitz. Den Kindern, Enkeln oder einer Stiftung angespartes Kapital verschenken oder vererben. Dabei ist es sinnvoll, mit einer passenden Finanzplanung die individuellen steuerlichen Freibeträge optimal zu nutzen und mögliche Streitigkeiten unter den Beschenkten zu vermeiden. Vielleicht stehen auch Sicherheit und Flexibilität im Vordergrund, um im Ruhestand über alle Mittel zu verfügen für notwendige Gesundheitskosten, Reparaturen oder den barrierefreien Umbau der eigenen Wohnung.
Mitte 50 steht sie an, die Richtungsfrage, wie die nächsten Jahrzehnte gestaltet werden wollen. Das gesammelte Vermögen soll mindestens bewahrt werden. Zu chancenreich wollen daher die meisten Mittfünfziger nicht mehr investieren. Das hängt ganz an der individuellen Risikoneigung und ist in der Zusammenschau der Vermögensstruktur zu bewerten.
Wichtig ist, sich hier auf der Zielgeraden des Berufslebens Klarheit zu verschaffen. Brauche ich das freiwerdende Geld aus der Lebensversicherung zu Beginn des Ruhestands, um eine Investition wie den Kauf des Altersruhesitzes zu tätigen? Oder soll es mich als ratierliche Auszahlung bis zum Lebensende begleiten? Klar ist dabei: Nur Versicherungen können sinnvoll unsere Langlebigkeit begleiten. Denn selbst während der Rentenphase können sie mit modernen investmentbasierten Lösungen noch gute Effekte erzielen.
Wie sich Besitz und Einkommen zusammensetzen
Klarheit braucht es auch, um zu verstehen wie sich Besitz und Einkommen zusammensetzen und wie diese in der Rentenphase besteuert und für die Sozialversicherungen verbeitragt werden. Fälligkeiten und unvorhersehbare Kosten gilt es einzuplanen. Ein Entnahmeplan kann helfen, um die fälligen Verpflichtungen zu tragen.
Auch die Möglichkeit, einmal pflegebedürftig zu werden, will dabei bedacht sein. Sind Ersparnisse vorhanden, um den Eigenanteil der Pflegekosten zu tragen, oder sollte dieses Risiko nun versichert werden? Können die Kosten der auslaufenden Berufsunfähigkeitsversicherung im Anschluss für eine Pflegezusatzversicherung eingeplant werden? Schnell führen diese Gedanken erst zum Stirnrunzeln, dann zu Stirnfalten und enden vielleicht im mulmigen Gefühl, dass das nicht zu schaffen, dass es für eine Langlebensplanung zu spät sei.
Seite zwei: Es ist nie zu spät, neu zu denken