Inwieweit wäre eine stärkere Beimischung realwertorientierter Investments, wie etwa in Immobilien oder Aktien empfehlenswert?
Natürlich wäre eine ausgewogenere Verteilung der gesamten Anlagen auf Aktien, Immobilien und verzinsliche Papiere generell wünschenswert, aber bei hoch bewerteten, teuren Immobilien- und Aktienmärkten ist das nicht leicht umsetzbar.
Die gegenwärtig niedrigen Quoten der deutschen Versicherungswirtschaft in Immobilien und Aktien spiegeln auch die verhältnismäßig niedrigen Risikopuffer wider. Zudem bedeuten Immobilieninvestments meistens einen sehr hohen Personal- und Zeitaufwand, der nicht von allen Versicherern betrieben werden kann.
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Außerdem drückt die relativ hohe Kapitalunterlegungspflicht für Immobilien nach Solvency II die Ertrags-/Risikorelation nachhaltig nieder. Aktien scheinen da einfacher im Handling, sind aber nochmals deutlich volatiler und mit noch höherem Kapital zu unterlegen.
Was empfehlen Sie Versicherern speziell in der Aktienanlage?
Ein ungehedgtes Aktienengagement bedeutet zu hohe Risiken in Anbetracht der Aktienindizes nahe Höchststand. Aktieninvestments mit teilweiser Absicherung durch Put-Optionen oder direkte Käufe von Call-Optionen stellen bei niedrigsten implizierten Volaprämien eine echte Alternative dar.
Interview: Lorenz Klein
Foto: Towers Watson