US-Fondsgigant Blackrock scheint im Übernahmekrimi um die Vermögensverwaltung der britischen Großbank Barclays, Barclays Global Investors, kurz BGI, die Oberhand gewonnen zu haben. Zwischen zwölf und 14 Milliarden US-Dollar (entspricht zwischen 8,6 und 9,3 Milliarden Euro) will sich der Asset Manager das Unternehmen kosten lassen, wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) berichtet.
Transaktion macht Blackrock zum Branchenprimus
Kommt der Deal zustande, würde Blackrock zum nach verwalteten Anlagen größten Vermögensverwalter der Welt avancieren. Der WSJ-Bericht bezieht sich auf Insider, denen zufolge die Übernahme im Laufe des Tages bekanntgegeben werden soll. Demnach übernimmt Barclays im Gegenzug 20 Prozent der Blackrock-Anteile. Zu BGI gehört auch die Marke Ishares, der Weltmarktführerin unter den Anbietern börsennotierter Indexfonds.
Ursprünglich wollte Barclays nur Ishares veräußern und hatte sich in der Sache auch schon mit dem Finanzinvestor CVC Capital geeinigt. Allerdings würde die Transaktion lediglich rund drei Milliarden Euro in die Kasse spülen. Barclays hat sich in dem Vertrag mit CVC das Recht gesichert, weitere Gebote für Ishares oder andere verwandte Geschäftsbereiche einzuholen (cash-online berichtete hier). Die Frist beträgt mindestens 45 Geschäftstage ab dem 15. April.
Barclays braucht Geld, um Staatshilfe zu vermeiden
Seit Ausbruch der Kreditkrise meldete Barclays Ausfälle von 13,2 Milliarden Euro. Mit dem Verkauf der Sparte will das britische Geldhaus Mittel generieren, um zu vermeiden, Staatshilfe mit den entsprechenden Auflagen annehmen zu müssen. Das Unternehmen will sich so seine Handlungsfreiheit bewahren. (hb)