Bilanz 2024: Universa wächst in allen Sparten

Foto: Universa
Michael Baulig, Vorstandsvorsitzender: "Immer mehr freiwillig gesetzlich Versicherte suchen derzeit bei Rekordhöchstbeiträgen von knapp 1.200 Euro pro Monat nach Alternativen:"

Die Universa verzeichnet im fünften Jahr in Folge Wachstum in allen Unternehmensbereichen. Besonders stark legten die Lebensversicherung und das Kapitalanlageergebnis zu. Auch in der privaten Krankenversicherung steigt die Nachfrage.

Die Universa Versicherungsunternehmen haben im Geschäftsjahr 2024 ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Nach vorläufigen Zahlen stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 4,4 Prozent auf 945,4 Millionen Euro. Es ist das fünfte Jahr in Folge, in dem alle drei Unternehmen – Kranken-, Lebens- und Allgemeine Versicherung – ein Plus verzeichneten. „Erfreulich ist, dass wir im fünften Jahr in Folge in allen drei Unternehmen zulegen und unseren kontinuierlichen Wachstumskurs fortsetzen konnten“, kommentierte Vorstandsvorsitzender Michael Baulig die Entwicklung.


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Das Kapitalanlageergebnis lag mit 217,6 Millionen Euro leicht über dem Vorjahr (215,3 Mio.) und erreichte damit den zweithöchsten Wert in der Unternehmensgeschichte. Die gesamten Leistungen, darunter Aufwendungen für Versicherungsfälle und Rückstellungen, summierten sich auf 1.117,9 Millionen Euro – ein Anstieg von 3,9 Prozent.

Krankenversicherung profitiert von Beitragsdruck in der GKV

In der Krankenversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 4,1 Prozent auf 760,2 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote blieb mit 33,8 Prozent auf hohem Niveau stabil. Laut Baulig erfreut sich insbesondere der im Frühjahr 2024 auf den Markt gebrachte neue Hochleistungstarif mit Beitragsrückerstattung hoher Nachfrage: „Immer mehr freiwillig gesetzlich Krankenversicherte suchen derzeit bei Rekordhöchstbeiträgen von knapp 1.200 Euro pro Monat nach Alternativen.“

Lebensversicherung wächst überdurchschnittlich

Die Lebensversicherung legte mit einem Beitragsplus von 6,1 Prozent (Markt: 2,6 Prozent) überdurchschnittlich zu. Die laufenden Beiträge stiegen um 5,6 Prozent – während der Gesamtmarkt ein leichtes Minus verzeichnete. Auch das Einmalbeitragsgeschäft entwickelte sich mit +11,3 Prozent besser als der Branchenschnitt. Wachstumstreiber waren die fondsgebundene Rentenversicherung sowie die Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Eigenkapitalquote stieg auf 46,5 Promille. „Besonders erfreulich war der erneut hohe Zuwachs bei den laufenden Beiträgen“, so Baulig.

Stabiles Schaden- und Unfallgeschäft mit neuer Wohngebäudepolice

Auch die Allgemeine Versicherung der uniVersa wuchs. Die Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfallsparte stiegen um fünf Prozent auf 30,1 Millionen Euro. Besonders gefragt war die Kfz-Versicherung, während die Unfallversicherung mit 34,3 Prozent Beitragsanteil die größte Sparte blieb. Die Brutto-Schadenkostenquote lag bei 82,3 Prozent – deutlich unter dem Branchenschnitt von 98 Prozent.

Im Produktportfolio wurde die Wohngebäudeversicherung unter dem Markendach „FLEXX“ neu eingeführt. „Damit haben wir uns nach der Haftpflicht-, Hausrat- und Kfz-Versicherung auch im Bereich Wohngebäude unter den Spitzenanbietern im Markt positioniert“, sagte Baulig.

Eigenkapital gestärkt – Digitalisierung und Ausbildung im Fokus

Das Geschäftsergebnis vor Steuern belief sich auf 119,7 Millionen Euro, nach 144,9 Millionen Euro im Vorjahr. Aufgrund von Sondereffekten fiel die Steuerlast mit 18,3 Millionen Euro höher aus als 2023 (6,2 Mio.). Unter dem Strich verblieb ein Ergebnis von 101,5 Millionen Euro. Davon flossen 88,5 Millionen Euro in die Rückstellung für Beitragsrückerstattung. Das Eigenkapital wurde um 3,0 Prozent auf 366,2 Millionen Euro erhöht, die Kapitalanlagen überschritten erstmals die Marke von acht Milliarden Euro.

Die Zahl der Mitarbeitenden lag zum Bilanzstichtag bei 830, davon 763 in der Nürnberger Zentrale. Zusätzlich befanden sich 62 Personen in Ausbildung oder einem dualen Studium. Die Zahl der Außendienst- und Vertriebspartner betrug bundesweit 6.348.

Digitalisierung und politische Erwartungen

Die Universa investierte 2024 weiter in digitale Prozesse. Das Kundenportal wurde ausgebaut, papierlose Kommunikation mit Vertriebspartnern forciert. Themen wie E-Health, Automatisierung, Cybersicherheit und KI-Anwendungen sollen weiter an Bedeutung gewinnen. Baulig sieht die Politik in der Pflicht: „Von der Politik fordern wir, dass der angekündigte Bürokratieabbau tatsächlich möglichst schnell umgesetzt wird.“

Der vollständige Geschäftsbericht 2024 soll nach der Mitgliedervertreterversammlung Ende Mai veröffentlicht werden.

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