Die Industrie tendiert zur Stabilisierung, weil die Hoffnung auf eine Ankurbelung der Investitionen in Deutschland durch das Fiskalpaket besteht. Doch der Schlag mit dem Zollhammer durch die hohen drohenden US-Importzölle ist in den Daten des ersten Quartals noch nicht sichtbar.
Kein Zweifel: Deutsche Exporte bekommen einen scharfen Gegenwind durch die US-Wirtschaftspolitik. Das dürfte sich aber erst im zweiten Halbjahr so richtig widerspiegeln. Viele Unternehmen haben ihre Exporte in Erwartung höherer Zölle und schlechterer Handelsbedingungen vorgezogen. Daher könnte die Wirtschaftsleistung im kommenden Quartal noch solide ausfallen.
Mittelfristig verbessert der Handlungsdruck, mehr in Verteidigung und Infrastruktur zu investieren, die konjunkturellen Perspektiven in Europa deutlich. Der Weg aus der jahrelangen Konjunkturflaute wird aber für die deutsche Wirtschaft zum Marathon und ist kein schneller Sprint. Für das laufende Jahr erwarten wir ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent.
Autor Michael Herzum ist Leiter Volkswirtschaft bei Union Investment.