Bitcoin & Co.: MiCA-Verordnung ist Chance für den europäischen Kryptomarkt

Haufen von Muenzen mit Symbolen von Krypto-Waehrungen
Foto: Bildagentur PantherMedia / Mihai Barbu
Potenzial von Kryptowerten wird von vielen Unterenhemensstrategen als hoch eingeschätzt.

Die Markets-in-Crypto-Assets-Regulation (MiCAR) bringt Bewegung in den Markt für Digitalwährungen in Europa. Vor allem institutionelle Anleger sind als Kunden gefragt. Für Fintechs könnte es künftig schwierig werden, sich am Markt zu behaupten. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Befragung durch die PPI AG.

Für die Studie hat das Software- und Beratungshaus 31 Fach- und Führungskräfte von Unternehmen aus verschiedenen Branchen befragt, die sich mit Kryptowerten beschäftigen. Neben Banken und Börsenplatzbetreibern gehören dazu auch Vertreter von Krypto-Serviceanbietern und Fintechs. Zwei Drittel von ihnen räumen dem Thema Kryptowerte eine hohe bis sehr hohe Relevanz für die eigene Unternehmensstrategie ein.

Vor allem die MiCAR beschäftigt die Unternehmen. Die EU-Verordnung, die im Juni 2023 in Kraft getreten ist und bis Ende 2024 vollumfänglich wirksam wird, ist nach Ansicht der Befragten die mit Abstand wichtigste Regulatorik in Bezug auf Kryptowerte. Unternehmen erhoffen sich durch die Umsetzung Wettbewerbsvorteile im Geschäft mit Kryptowerten und eine Steigerung der eigenen Attraktivität am Markt.

„Mit Umsetzung der MiCAR erhalten Finanzunternehmen auf einen Schlag Zugang zu einem gewaltigen Wirtschaftsraum mit rund 450 Millionen Konsumenten. Außerdem eröffnet MiCAR den Einstieg in andere Formen innovativer Vermögenswerte wie digitale Wertpapiere“, sagt Bernd Harnisch, Managing Consultant der PPI AG.

Die hohe Bedeutung der MiCAR zeigt sich auch darin, dass knapp die Hälfte der Befragten bereits Dienstleistungen anbietet, die künftig durch die MiCAR reguliert werden. Dazu gehören zum Beispiel die Emission von Kryptowerten, die Verwahrung und Verwaltung von Kryptowerten für Dritte und der Tausch von Kryptowerten gegen Nominalgeldwährungen. Auch unter den Teilnehmern, bei denen dies noch nicht der Fall ist, wollen rund 60 Prozent ihre Produktpalette in Zukunft um MiCAR-relevante Angebote erweitern. 

„Wer Produkte und Services rund um Kryptowerte anbieten will, für den führt an MiCAR kein Weg vorbei“, betont PPI-Experte Harnisch. Immerhin hat bereits mehr als jedes zweite Unternehmen mit Projekten zur Umsetzung begonnen oder plant diese – und dies, obwohl viele Details der Verordnung noch nicht abschließend geklärt sind. 

Profitieren dürften vor allem institutionelle Anleger, die von 61 Prozent der Befragten als wichtigste Kundengruppe angegeben werden (Privatkunden: 22,5 %; Firmenkunden: 16 %). Ein anderes Bild ergibt sich bei Fintechs, den Betreibern von Kryptomärkten und Krypto-Serviceanbietern: Hier stehen Privatkunden und institutionelle Anleger als wichtigste Kundengruppe gleichauf (jeweils 40 %).

Dieses Bild könnte sich in Zukunft jedoch ändern. Der Grund sind die strengen MiCAR-Vorgaben. Schon heute klagt fast jedes zweite Institut über fehlende freie Kapazitäten und Fachkräfte für die Umsetzung. „Vor allem kleineren Unternehmen wie Fintechs dürfte es schwerfallen, die hohen Anforderungen der MiCAR zu erfüllen. Dadurch entsteht die Gefahr, dass sie aus dem regulierten Markt für Kryptowerte gedrängt werden“, sagt Harnisch. 

Die komplette Studie kann unter diesem Link heruntergeladen werden.

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