In den Tagen zuvor war die älteste und nach Marktwert größte Digitalwährung stark unter Druck geraten. Am Samstag war sie mit gut 34 000 Dollar auf einen halbjährigen Tiefstand gefallen. Am Donnerstag hatte sie noch fast 10 000 Dollar mehr gekostet.
Auch andere Kryptoanlagen wie die Nummer zwei am Markt, Ether, stabilisierten sich zu Wochenbeginn. Die derzeit rund 17 000 existierenden Digitaldevisen waren zum Wochenstart gut 1,6 Billionen Dollar wert. Vor dem jüngsten Sinkflug waren es noch mehr als zwei Billionen Dollar gewesen.
„Krypto-Assets blicken auf ein verlustreiches Wochenende zurück“, kommentierte Krypto-Experte Timo Emden. „Im Vorfeld der US-Notenbanksitzung bekommen Anleger zusehends kalte Füße.“ Hintergrund ist die Erwartung, dass sich die Federal Reserve bald mit Zinsanhebungen gegen die hohe Inflation stemmen dürfte. Steigende Zinsen sind gerade für besonders riskante Anlagen wie Digitalwährungen Gift, weil sie die Attraktivität sicherer und zinstragender Anlagen wie Staatsanleihen tendenziell steigern.
Belastet wurden Kryptoanlagen zuletzt auch durch die kritische Haltung der russischen Notenbank, die in der vergangenen Woche ein weitreichendes Verbot vorgeschlagen hatte. Die Zentralbank empfiehlt dem Gesetzgeber, die Verwendung von Digitalwährungen komplett zu verbieten. Betroffen wäre auch die Herstellung (Schürfen, Mining) von Kryptowerten, die durch komplizierte Rechnungen auf meist energieintensiven Rechenanlagen erfolgt. Russland gilt als eine der Hochburgen des Krypto-Schürfens. Der Prozess ist aufgrund seines hohen Energieverbrauchs stark in Verruf geraten. (dpa-AFX)