Party-Stimmung in der Krypto-Szene

Zum jüngsten Kursanstieg trug auch die Tatsache bei, dass nach den Zulassungen von Bitcoin-ETFs in den USA Anfang Januar nun auch möglich ist, Bitcoin-Optionen zu handeln, also auf den weiteren Kursverlauf zu wetten. Damit können sich insbesondere größere Investoren beim Einstieg in den Bitcoin gegen fallende Kurse absichern.

Dafür benutzt man typischerweise sogenannte Put-Optionen, schließt also für kleines Geld eine Wette auf sinkende Kurse ab. Das ist seit diesem Mittwoch möglich. Zudem können Wetten auf steigende Kurse, sogenannte Call-Optionen, als weiteres Vehikel dafür verwendet werden, um mit noch höherem Risiko auf höhere Bitcoin-Preise zu wetten.

Am ersten Handelstag wurden allein auf den Bitcoin-ETF von BlackRock Optionen im Wert von knapp zwei Milliarden Dollar gehandelt. 82 Prozent der Anleger wetteten auf steigende Kurse (Calls), nur 18 Prozent setzten auf fallende Preise.

Viele private Anleger, die bislang den Bitcoin mieden, stellen sich jetzt die Frage, ob sie nicht einen lukrativen Trend verpasst haben. Krypto-Influencer wie Roman Reher, der auf YouTube den Bitcoin-Kanal „Blocktrainer“ betreibt, sagt immer wieder, dass es für einen Einstieg in Bitcoin nie zu spät sei. Der Bitcoin-Kurs kenne trotz großer Schwankungen langfristig nur eine Richtung, nämlich nach oben.

„Bitcoin ist Spekulationsobjekt“

Verbraucherschützer warnen dennoch davor, sich vom Kryptofieber anstecken zu lassen. Ob sich der Bitcoin, Varianten davon oder andere Kryptowährungen mittelfristig als Alternative zu herkömmlichen Geldsystemen durchsetzen, könne niemand seriös vorhersagen, heißt es bei der Verbraucherzentrale. „Die Entwicklung der letzten Jahre ging immer mehr weg von der Idee eines alternativen Zahlungsmittels und hin zu einem Spekulationsobjekt.“

Verbraucherschützer sehen mehrere Risiken. „Hier sind insbesondere die massiven Kursschwankungen bis hin zum Totalverlust und die fehlenden Sicherungssysteme zu nennen.“ Deshalb sei der Bitcoin als Geldanlage für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu empfehlen.

Auch das Verbraucherportal „Finanztip“ sieht mehr Risiken als Chancen. „Der Handel mit Bitcoins ist hochspekulativ. Der Kurs hat sich innerhalb von Wochen schon mal verdoppelt, aber auch wieder halbiert. Es gibt keine Garantie, dass Du Deine Bitcoins in Zukunft mit Gewinn verkaufen kannst.“ Sie könnten auch komplett wertlos werden.

Wer trotzdem Bitcoin kaufen wolle, sollte dafür nur Geld verwenden, auf das man verzichten könne. „Dein Investment sollte nicht mehr als maximal zehn Prozent Deiner gesamten Geldanlage ausmachen.“ (dpa-AFX)

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