Wo fließt gerade der Autoverkehr in der Stadt und wo stockt er? Wo genau droht Glatteis? Wie voll ist der Regionalzug? Und wie komme ich am schnellsten ins Büro, wenn die S-Bahn nicht fährt? Antworten auf diese Fragen können Mobilitätsdaten liefern, etwa Daten von Verkehrsunternehmen oder Standortdaten der Fahrgäste über das Smartphone.
Eine breite Mehrheit (91 Prozent) der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger wäre unter bestimmten Voraussetzungen bereit, ihre persönlichen Daten in anonymisierter Form bereit-zustellen. Zugleich sind jeweils acht von zehn der Meinung, vorhandene Mobilitätsdaten von öffentlichen Einrichtungen (79 Prozent) oder privaten Unternehmen (84 Prozent) sollten für alle nutzbar sein, damit zum Beispiel andere Unternehmen wie Startups leichter neue Mobilitätsangebote entwickeln können.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.003 Personen ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Mobilitätsdaten sind der Schlüssel zu einem nachhaltigen, klimafreundlichen und zugleich sicheren Verkehr der Zukunft. Die Menschen wollen schnell, sicher und mit gutem Umweltgewissen von A nach B und dafür sind sie bereit, Daten zu teilen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Daten statt Diesel und Bits and Bytes statt Benzin, das ist die Formel für die Mobilität der Zukunft.“
Datennutzung sollte persönliche Vorteil bringen
Nur sechs Prozent würden ihre eigenen Mobilitätsdaten auf keinen Fall zur Verfügung stellen, 3 Prozent sind sich nicht sicher oder machen keine Angabe. Sechs von zehn würden ihre Daten bereitstellen, wenn dadurch auf ihrer eigenen Route der Verkehr besser fließen würde (61 Prozent) oder die bestehenden Mobilitätsangebote optimiert würden (57 Prozent).
Die Hälfte (50 Prozent) möchte im Gegenzug Zugriff auf Infografiken, Statistiken oder andere Informationen aus den Daten erhalten. Rund ein Viertel (28 Prozent) würde seine Daten freigeben, wenn dadurch die öffentliche Forschung unterstützt wird. 13 Prozent knüpfen eine Datenweitergabe an eigene finanzielle Vorteile, 15 Prozent wären dazu ohne jede Gegenleistung bereit.
Mobilitätsangebote in Deutschland gelten als nicht besonders innovativ
Eine große Mehrheit (81 Prozent) beklagt, dass die Mobilitätsangebote in Deutschland aktuell zu teuer sind. Und nur 42 Prozent sind mit ihnen grundsätzlich zufrieden, nicht einmal ein Drittel (31 Prozent) hält die Mobilitätsangebote hierzulande für innovativ.
Zugleich erwarten 59 Prozent, dass Angebote, die digitale Technologien wie Apps nutzen, in Zukunft unsere Mobilität dominieren werden. 85 Prozent wollen, dass die Politik digitale Angebote für eine umweltfreundliche und komfortablere Mobilität stärker fördert.