Die Anzahl der durch Diebstahl dauerhaft abhandengekommenen Pkw stieg im Vergleich zum Vorjahr um 18,6 Prozent auf einen Höchstwert der letzten fünf Jahre an. Auch Diebstähle von größeren Fahrzeugen haben zugenommen. So stieg die Zahl der gestohlenen Lkw im Jahr 2023 um 48 Prozent auf 1009 Fälle. Dies ist insbesondere auf eine Diebstahlserie von Klein-Lkw in Berlin zurückzuführen.
Mit 469 ist die Anzahl von dauerhaft entwendeten Wohnmobilen 2023 gegenüber dem Vorjahr (462) nahezu unverändert, obwohl die Zulassungen von Wohnmobilen seit dem Jahr 2020 stark zugenommen haben. Wegen der hohen Gewinnaussicht dürften Wohnmobile dennoch weiterhin im Fokus international agierender Tätergruppierungen bleiben, glaubt das BKA.
Beim Diebstahl gehen die Tätergruppen unterschiedlich vor. Die Polizei stellt zunehmend fest, dass Gruppen von reisenden Kriminellen Wohnungseinbrüche begehen, um Fahrzeugschlüssel zu entwenden und anschließend die entsprechenden Fahrzeuge zu stehlen, das so genannte Homejacking. Alternativ werden technische Geräte wie „Funkstreckenverlängerer“ eingesetzt, die es ermöglichen, Fahrzeuge mit Keyless-System aus größerer Entfernung zu öffnen oder die Wegfahrsperre zu umgehen und neue Autoschlüssel mit entsprechender Codierung anzufertigen.
Auch die Versicherungsschäden legen deutlich zu. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entstand 2023 durch Autodiebstahl ein wirtschaftlicher Schaden in Höhe von mehr als 310 Millionen Euro. Der Trend, dass Diebe bevorzugt höherpreisige SUVs entwenden, macht sich auch bei der durchschnittlichen Schadenhöhe bemerkbar. Für einen Diebstahl zahlen Versicherungen laut GDV im Schnitt 21.400 Euro. Das ist ein Plus von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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