Wer an den Siegeszug von Blockchain glaubt, hat die Möglichkeit, sich Aktien von Unternehmen mit Blockchain-Bezug ins Depot legen. Dabei kann man grob zwischen zwei Kategorien unterscheiden: Erstens „Pure-Play“-Titel von Unternehmen, die sich im Kerngeschäft mit Bitcoin oder Blockchain beschäftigen. Zweitens: Titel von Unternehmen, deren Geschäft mittelbar von einer positiven Entwicklung bei Bitcoin oder Blockchain profitiert, zum Beispiel, weil sie Blockchain nutzen oder ein Teil ihres Geschäfts damit zu tun hat.
In die erste Kategorie fallen etwa Unternehmen wie die kanadische Galaxy Digital, die Handels- und Investmentlösungen für Krypto-Währungen anbieten, oder das Unternehmen Hive Blockchain Technologies, das eine Infrastruktur für das Schürfen von Krypto-Währungen betreibt.
Wer Unternehmen aus Deutschland sucht, findet beispielsweise die Bitcoin Group, die unter anderem einen Handelsplatz für Krypto-Währungen anbietet. Auch das amerikanische Unternehmen Micro Strategy fällt in diese Kategorie, da es einen Großteil seiner Bilanzsumme in Bitcoin investiert hat – der Kurs der Aktie hängt daher großenteils vom Preis von Bitcoin ab.
Einzeltitel bergen Risiken
Wer in solche Unternehmen investiert, sollte allerdings beachten, dass das Risiko oftmals höher ist als das einer direkten Investition in Krypto-Assets. Das hat zwei Ursachen: Erstens handelt es sich meistens um Small Cap-Werte mit einer niedrigen Marktkapitalisierung und geringem Streubesitz, was zu einer hohen Volatilität mit entsprechenden Kursausschlägen führen kann.
Zweitens haben die Unternehmen oftmals hohes „Operating Leverage“: Die Ertragsseite hängt am Krypto-Asset-Markt, die Kosten sind zum großen Teil fix. Das wirkt risikoverstärkend. Ergebnis: Der Preis der Aktie schwankt stärker als der Preis der Krypto-Währungen selbst. Dies ist vergleichbar mit Aktien von Goldminen-Betreibern, deren Volatilität regelmäßig höher ist als die von Gold selbst. Ein Investment in „Pure-Play”-Aktien mit Krypto-Bezug eignet sich deshalb in erster Linie als Beimischung im Depot.
Vom Krypto-Trend profitieren
In die zweite Kategorie, also der Aktien, die indirekt vom Krypto-Trend profitieren, fallen zum Beispiel Beratungs- und Systemhäuser wie Accenture, die ihre Kunden unter anderem bei Projekten mit Blockchain-Bezug unterstützen, oder Computer-Hardware-Hersteller wie Nvidia, deren Produkte auch beim sogenannten Mining von Krypto-Währungen zum Einsatz kommen.
Hier gilt jedoch zu beachten, dass der Anteil des Geschäfts mit Blockchain-Bezug oftmals recht gering ist. Man kann sich also nicht darauf verlassen, dass der Preis der Aktie auch dem Krypto-Trend folgt. Das Risiko für den Anleger ist hier vor allem, dass er nicht das bekommt, wonach er eigentlich sucht.
Krypto-Fonds als Alternative
Fazit: Wer die „Exposure“ zu Bitcoin und Blockchain sucht, ist meist besser beraten, sich zunächst Krypto-Assets wie Bitcoin und Ethereum direkt ins Depot zu holen. Wer es sich zutraut und die Verwahrung selbst organisieren kann, hat die Möglichkeit, Krypto-Assets direkt auf einem Krypto-Handelsplatz zu erwerben.
Alternativ gibt es mittlerweile auch Fonds und strukturierte Produkte, über die Anleger in Krypto-Assets investieren können. Hat man einmal die angestrebte Basis-Krypto-Quote im Portfolio, kann man diese durch Aktien-Investments mit Blockchain-Bezug ergänzen.