Die bereits seit längerem diskutierte Einführung von REITs in Deutschland rückt näher. ?Das Bundesministerium der Finanzen steht der Einführung so genannter Real Estate Investment Trusts (REITs) grundsätzlich positiv gegenüber. Wir erwarten, dass dies den Finanzplatz Deutschland und die deutsche Immobilienwirtschaft nachhaltig stärkt und Deutschland zum Spitzenreiter für Immobilienanlagen in Europa werden kann?, erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Dr. Barbara Hendricks.
Bei REITs handelt es sich um unternehmerisch tätige Immobiliengesellschaften, die auf Gesellschaftsebene von der Körperschafts- und Gewerbesteuer befreit sind, sofern sie ihre Erträge im Wesentlichen an ihre Anleger ausschütten und darüber hinaus weitere Voraussetzungen erfüllen. REITs stellen damit eine Mischform aus Immobilienfonds und börsennotierten Immobilienaktiengesellschaften dar. Die aus den USA stammenden REITs haben sich inzwischen zum internationalen Standard der indirekten Immobilienanlage entwickelt und sind derzeit in 20 Staaten – darunter in Frankreich, Belgien und den Niederlanden – verbreitet.
Voraussetzung ist nach Aussage des BMF jedoch, dass für die offenen steuerlichen Fragen Lösungen gefunden werden, die Mitnahmeeffekte durch steuerliche Schlupflöcher ausschließen. Dabei gehe es insbesondere um die Besteuerung auf der Gesellschafts- und der Anlegerebene. Dazu will das BMF in den kommenden Monaten in einer Arbeitsgruppe mit Experten der Landesregierungen Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg ein Konzept erarbeiten. Falls die Arbeitsgruppe zu einem positiven Ergebnis komme, wird angestrebt, das Gesetzgebungsverfahren bis Ende dieses Jahres abzuschließen und REITs zum Januar 2006 in Deutschland einzuführen. Dies sei ein wichtiges Datum, da auch Großbritannien REITs zum 1. Januar 2006 zulasse.