Die französische Großbank BNP Paribas erhofft sich von der neuen Wirtschaftspolitik in Frankreich sprudelnde Gewinne. Nun kündigte sie an, ihre bisherigen Ziele bis zum Jahr 2020 noch übertreffen zu wollen.
Bei der Eigenkapitalrendite will die Bank ihr bisheriges Ziel von 10 Prozent im Jahr 2020 jetzt übertreffen, kündigte das Management um Bankchef Jean-Laurent Bonnafe am Dienstag bei der Bilanzvorlage in Paris an.
Voraussetzung sei, dass das Wirtschaftswachstum weitergehe, sagte Finanzchef Lars Machenil dem Sender Bloomberg TV. Für die Bank sehe es nach einem guten Start aus.
Optimismus durch Reformpolitik
Die unter dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron eingeleiteten Reformen könnten der französischen Wirtschaft mehr Schwung geben, die 2017 bereits so stark gewachsen war wie seit sechs Jahren nicht. Dies könne die Kreditvergabe ankurbeln und die Belastung durch die anhaltenden Niedrigzinsen teilweise ausgleichen.
Am Aktienmarkt konnte BNP mit den Nachrichten jedoch nicht punkten, obwohl auch das Jahr 2017 für das Geldhaus gut gelaufen war.
Im allgemein schwachen Börsenumfeld lagen die BNP-Papiere zur Mittagszeit mit 2,86 Prozent im Minus und gehörten damit zu den schwächsten Titeln im französischen Leitindex CAC-40.
Erwartungen der Experten erfüllt
Im abgelaufenen Jahr verdiente die im EuroStoxx 50 notierte Bank trotz der schwachen Märkte unter dem Strich knapp 7,8 Milliarden Euro und damit etwas mehr als 2016.
BNP kämpfte dabei wie die Konkurrenz mit einem schwachen Geschäft an den Kapitalmärkten. Da das Institut aber breiter aufgestellt ist als zum Beispiel die Deutsche Bank konnte es die Rückgänge dort in anderen Geschäftsfeldern besser auffangen.
So gingen die Gesamterträge nur minimal auf rund 43 Milliarden Euro zurück. Mit dem Ergebnis erfüllte die französische Bank die Erwartung der Experten.
Rückschlag im vierten Quartal
BNP gehört zu den wenigen Banken in Europa, die steigende Handelsumsätze anpeilen. Bankchef Bonnafe will Frankreichs größtes Geldhaus zu einem der drei führenden europäischen Anbieter im Wertpapierhandel und Firmenkundengeschäft machen. Einen Geschäftsausbau hat er sich unter anderem für Asien, Großbritannien, Deutschland und die USA vorgenommen.
Im vierten Quartal musste die Bank im Handelsgeschäft allerdings einen Rückgang hinnehmen. Mit 1,07 Milliarden Euro fielen die Erlöse aus dem Handel mit Aktien, Anleihen und anderen Wertpapieren 14 Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor. (dpa-AFX)
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