Das noch junge Jahr 2018 verspricht ein in höchstem Maße interessantes Börsenjahr zu werden. Das gilt insbesondere für die Aktienmärkte und die Edelmetalle.
Gastbeitrag von Roland Leuschel und Claus Vogt, Börsenbrief Krisensicher Investieren
Die Aktienmärkte sind unter der Führung der US-Börse extrem überbewertet und in jeder Hinsicht völlig überzogen, während die Spekulationsexzesse bei Kryptowährungen sogar das einstige Geschehen am Neuen Markt weit in den Schatten stellen.
Die hohe Überbewertung der US-Börse hat inzwischen die Spitzenwerte des Jahres 1929 überboten und ist in mancherlei Hinsicht sogar größer und vor allem mehr in die Breite gehend als im Jahr 2000.
Verluste bei Aktien zu erwarten
Das ist ein sehr wichtiger Befund. Denn daraus folgt zwingend eine sehr schlechte langfristige Performance, da diese fast ausschließlich von der fundamentalen Bewertung bestimmt wird.
Heutige Aktionäre werden auf Sicht der kommenden zwölf Jahre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durchschnittliche Verluste in der Größenordnung von mindestens minus 1,5 Prozent pro Jahr machen.
Und in der nächsten Baisse wird sich der S&P 500 mindestens dritteln. In diesem Fall wären die Kennzahlen der fundamentalen Bewertung allerdings lediglich in den Bereich ihres langfristigen Durchschnitts zurückgekehrt und damit noch weit entfernt von einer möglichen Unterbewertung.
Traditionelle Altersvorsorge leidet
Vor diesem Hintergrund ist eine traditionelle Altersvorsorge, die auf einem Mix aus Aktien und Anleihen basiert, nicht mehr sinnvoll. Das ist eine der brisantesten Nebenwirkungen der ultra-laxen Geldpolitik der vergangenen Jahre: Sie untergräbt die Altersvorsorge und damit den Lebensstandard zukünftiger Rentner.
Geldpolitik kann keinen Wohlstand schaffen, sondern lediglich Umverteilungsprozesse in Ganz setzen. Dabei ist die Ruinierung der Altersvorsorge nur einer von vielen, die wir in unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren ausführlich besprochen haben.
Bei den Rohstoffen und Edelmetallen zeigt sich hingegen ein ganz anderes Bild als an den Aktienmärkten. Speziell bei den Agrarrohstoffen herrscht tiefste Depression und somit die perfekte Voraussetzung für eine Trendwende nach oben.
Der Goldman Sachs Rohstoffindex befindet sich im Verhältnis zum S&P 500 auf einem Niveau, das in den vergangenen 50 Jahren nur zwei Mal erreicht wurde: 1970 und 1999.
In beiden Fällen folgte eine langfristige Rohstoff- und Edelmetallhausse, während an den Aktienmärkten und in der Realwirtschaft überaus turbulente Zeiten begannen. Da die aktuelle Ausgangslage fast identisch ist, sollten Sie sich auf ähnliche Entwicklungen wie damals einstellen.
Seite zwei: Rohstoffe und Edelmetalle sind lukrativ