Der Handel mit Investmentfonds an der Börse Hamburg hat im Mai deutlich zugenommen. Fondsanteile im Wert von 142,2 Millionen Euro wechselten die Besitzer – im Vormonat waren 106,0 Millionen Euro. Am gefragtesten sind nach wie vor offene Immobilienfonds, die für Mittelabzüge gesperrt sind.
Trotz des deutlichen Umsatzanstiegs im Mai hält Stefan Wildner, Makler bei der MWB Fairtrade Wertpapierhandelsbank, die Lage weiter für angespannt: „Die Kurse könnten in den nächsten Wochen mehrere Prozent verlieren. Genug Potenzial dafür hat allein schon die Euro-Krise.“
Die neun Investmentfonds mit den höchsten Umsätzen waren im Mai eingefrorene Immobilien- oder Immobiliendachfonds. Wie in den Vormonaten führte der CS Euroreal die Liste der Umsatzspitzenreiter an – in diesem Fonds wurden Anteile im Wert von 35,3 Millionen Euro gehandelt (siehe Tabelle unten).
Anfang Mai hatte die Fondsgesellschaft angekündigt, den CS Euroreal weiter geschlossen zu halten, möglicherweise für ein weiteres Jahr. Das schlug sich im Handel nieder, ebenso wie beim Kanam Grundinvest, bei dem die Aussetzung der Anteilsrücknahme ebenfalls verlängert wurde.
Zu den besonders umsatzstarken Fonds gehörte im Mai auch der TMW Immobilien Weltfonds. Wie die Kapitalanlagegesellschaft Pramerica Ende Mai mitteilte, steht dieser Fonds vor der Abwicklung.
Offene Immobilienfonds standen erstmals seit einigen Monaten auch wieder auf der Liste der Performance-Spitzenreiter: Der Degi Global Business zum Beispiel belegte mit einem Plus von 11,1 Prozent sogar Platz eins der Fonds mit den höchsten Wertsteigerungen. Ebenfalls einen hohen Gewinn verzeichnete der Immobiliendachfonds RP Global Real Estate mit 8,7 Prozent Plus.
„Die hohen Wertsteigerungen bei offenen Immobilien- und Immobiliendachfonds zeigen, dass die Anlageklasse bei bestimmten Käufergruppen beliebt ist, obwohl sie derzeit vor allem mit Rücknahme-Stopps Schlagzeilen macht“, sagt Dr. Thomas Ledermann, Geschäftsführer der Börse Hamburg. (hb)
Foto: Börse Hamburg