Könnte es sein, dass sich der britische Premierminister Boris Johnson am Ende genauso verschätzt wie Matteo Salvini in Italien? Wir wären nicht vollkommen überrascht, sollte Johnson zusammen mit dem bisherigen italienischen Innenminister von der Lega Nord in die politische Wüste geschickt werden. Ein Kommentar von Mark Dowding, Partner und Chief Investment Officer von BlueBay.
Aktuell sehen wir im Brexit-Drama drei Optionen als gleich wahrscheinlich an: Erstens, ein No-Deal-Szenario, wovon wir glauben, dass Johnson es eigentlich gar nicht will, zweitens, eine neue Austrittsvereinbarung und drittens, einen weiteren Aufschub des Austritts Großbritanniens aus der EU.
September bleibt schwankungsintensiv
Sollte es zu einer weiteren Fristverlängerung und damit wahrscheinlich zu Neuwahlen kommen, könnte es durchaus sein, dass Boris Johnson seinen Parlamentssitz verliert und er am Ende ohne alles dasteht.
Was die Märkte betrifft, so erwarten wir nach einem volatilen August auch einen schwankungsintensiven September. Die Aufmerksamkeit wird sich auf die anstehenden Sitzungen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank Fed richten – wenngleich wir in den vergangenen Monaten beobachten konnten, dass die Tweets des US-Präsidenten die größten Auswirkungen auf die Märkte haben.
Gilt Renditen zu niedrig
Aus diesem Grund halten wir es auch für sinnvoll, unsere Anlagerisiken hauptsächlich außerhalb der Reichweite von Donald Trump zu halten. Chancen sehen wir vor allem an der Peripherie. Gilt-Renditen halten wir für zu niedrig und damit für eine attraktive Short-Position.
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