Versicherer: Besuch auf der digitalen Großbaustelle

Mit großangelegten Digitalisierungs- und Effizienzinitiativen geht die Versicherungsbranche in die Offensive. Eine wahre Sisyphus-Aufgabe für die Akteure, müssen doch teils über Jahrzehnte gewachsene Strukturen aufgebrochen werden. Cash. hat die Abbrucharbeiten verfolgt.

Wer schonmal in das Innenleben einer Versicherung geschaut hat, und sich dabei womöglich an das sprichwörtliche Schwein, das ins Uhrwerk schaute, erinnert fühlte, kann nur zu dem Schluss kommen: Nein, um diese Herkules- beziehungsweise Sisyphus-Aufgabe sind die Akteure nicht zu beneiden.

„Die Lebensversicherung muss sich verändern. Weiterzumachen wie bisher ist keine Alternative.“

Sätze, wie diese sind es, mit denen Allianz-Deutschland-Chef Manfred Knof ein Umdenken in der konservativen Branche herbeiführen – und zugleich den Druck auf die Mitbewerber erhöhen – möchte.

Denn die Botschaft der Münchener lautet natürlich: Wir haben verstanden, wir begleiten die digitale Revolution von Beginn an.

Weitreichende Vertragsänderungen per Internet 

So lässt die Allianz bereits durchblicken, dass sie ihre Produkte leichter zu handhaben und verständlicher machen will. Unter anderem sei geplant, dass Kunden in Zukunft weitreichende Vertragsänderungen selbst per Internet vornehmen können.

Wenn ein Versicherter beispielsweise sein Renteneintrittsalter selbst verändern möchte, so soll dies künftig vollautomatisch im Unternehmen verarbeitet werden können.

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Großangelegtes „Effizienz- und Investitionsprogramm“

Dass die Branche sehr wohl in der Lage dazu ist, sich weitreichend zu verändern, auch wenn dies schmerzhaft ist, hat kürzlich die Zurich Versicherung demonstriert.

Deutschland-Chef Ralph Brand kündigte im September ein großangelegtes „Effizienz- und Investitionsprogramm“ an. Brand ist sich dessen bewusst, dass der immer lauter werdende Ruf nach einem transparenteren Geschäftsgebahren einen immensen Druck auf die Kostenstruktur der Versicherer auslöst.

„Wir müssen besser, schlanker und kostengünstiger werden“, sagt der Zurich-Manager. Er will das Unternehmen konsequent auf Kundenbedürfnisse ausrichten.

„Wir geben mehr Verantwortung an die Mitarbeiter, die nahe am Kunden sind“, betont Brand. Zugleich ist er sich darüber im Klaren, dass der Wandel so manchen Mitarbeiter überfordern wird.

Natürlich sei nicht jeder gleich gewillt oder in der Lage, diese Verantwortung auch zu übernehmen, räumt Brand ein.

Seite zwei: Umbau allerorts

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