Botermann sieht Nachbesserungsbedarf bei neuer Betriebsrente

Die Reform der Betriebsrente soll Geringverdiener besser vor Altersarmut schützen. Der Chef der Alten Leipziger sieht jedoch Nachbesserungsbedarf. „Die Zielrente muss im Alter stabil sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Versicherungskonzerns, Walter Botermann, der Deutschen Presse-Agentur in Oberursel.

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Walter Botermann: „Die Begeisterung der Arbeitgeber über die Sicherungsbeiträge dürfte sich in Grenzen halten.“

Der Manager schlägt vor, nochmals zu diskutieren, ob ab einem bestimmten Alter der Beschäftigten auf ein Garantiemodell umgestellt werden kann.

Das neue Modell soll es für kleinere und mittlere Unternehmen attraktiver machen, Mitarbeitern ein Zusatzplus im Alter anzubieten. Den Beschäftigten soll kein fester Betrag mehr zugesichert werden, sondern nur noch als Ziel genannt werden. Die Auszahlungen im Alter können daher schwanken.

Arbeitgeber werden durch den Garantieverzicht bei der Haftung entlastet, sollen die eingesparten Mittel aber in einen gemeinsamen Topf geben. „Die Begeisterung der Arbeitgeber über die Sicherungsbeiträge dürfte sich in Grenzen halten“, sagte Botermann.

Die Vereinbarungen über die neuen Betriebsrenten sollen von den Tarifvertragsparteien erarbeitet werden. Das von Bundestag und Bundesrat verabschiedete Gesetz soll Anfang 2018 in Kraft treten.

Botermann redet Branche ins Gewissen

Zugleich redete Botermann der eigenen Branche beim Umgang mit der Riester-Rente ins Gewissen. „Es ist nicht richtig, dass einige Unternehmen auf die staatliche Zulage Provisionen an Vermittler zahlen“, sagte der Vorstandschef. „Es kann nicht sein, dass staatliche Leistungen zur Vermeidung der Altersarmut bei Riesterverträgen nicht vollständig beim Kunden ankommen.“

Nach Angaben der Bundesregierung haben rund 60 Prozent derjenigen, die eine Riester-Zulage bekommen, ein Jahreseinkommen von unter 30.000 Euro. (dpa-AFX)

Foto: Andreas Varnhorn

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