Insgesamt 16 Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft haben in einem gemeinsamen Positionspapier eine stärkere Berücksichtung der Branche durch die Politik gefordert. Unter ihnen befinden sich der Bundesverband Baustoffe, Steine und Erden, der Bund Deutscher Architekten und der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen.
So betrage der Anteil der Bau- und Immobilienwirtschaft inklusive der Architekten- und Ingenieurleistungen am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland mehr als 21 Prozent. Insgesamt entfielen mit rund 5.500 Milliarden Euro etwa 85 Prozent des inländischen Anlagevermögens auf Bauten, davon nahezu 60 Prozent auf Wohnbauten. Um die gesamtwirtschaftliche Lage zu verbessern und wieder bedarfsgerecht zu bauen, verlangen die Verbände unter anderem die Integration von selbst genutztem Wohneigentum in die staatlich geförderte Altersvorsorge.
Weiterhin fordern die Interessenvertreter, dass Anfangsverluste aus geschlossenen Immobilienfonds oder dem Erwerb von Mietwohnungen uneingeschränkt mit den übrigen Einkünften verrechenbar bleiben. Insbesondere die steuerlichen Abschreibungen für Denkmalsanierungen müssten bestehen bleiben, ansonsten hätte dies fatale Folgen für die Stadtsanierung. Zudem stellten sich die Verbände gegen eine Verschärfung der Erbschaftsbesteuerung bei vermieteten Immobilien. Dies würde Verkaufsdruck und damit auch in sozialer Hinsicht Konflikte und Marktturbulenzen hervorrufen.
Auch der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Berlin, hatte bemängelt, dass das Thema Wohnungs- und Immobilienwirtschaft im Bundestags-wahlkampf, trotz der volkswirtschaftlichen Bedeutung, so gut wie keine Beachtung findet (siehe cash-online vom 29. August 2005).