Talsohle durchschritten? Die Initiatoren geschlossener Fonds haben im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg beim platzierten Eigenkapital verbucht. Starke Zuwächse verzeichneten Deutschland-Immobilienfonds, Energiebeteiligungen, Private Equity und Leasingfonds.
Der VGF Verband Geschlossene Fonds hat auf seinem Jahresauftakt-Meeting „VGF-Summit“ in Frankfurt, das Cash. als Medienpartner begleitet, die Platzierungsergebnisse der marktrelevanten Emissionshäuser für das vergangene Jahr veröffentlicht.
Auch wenn sie von den fetten Jahren der Vergangenheit weit entfernt blieben (siehe Grafik unten), befinden sich die Initiatoren im Aufwind – zumindest im Vergleich zum Krisenjahr 2009.
Immerhin 13 Prozent oder 693,5 Millionen Euro mehr Gelder als im Vorjahr vertrauten Anleger den Anbietern geschlossener Fonds 2010 an. Insgesamt gelang es der Branche, 5,8 Milliarden Euro Eigenkapital einzuwerben. 5,2 Milliarden Euro davon steuerten private Investoren bei, lediglich 0,6 Milliarden Euro entfielen laut VGF auf institutionelle. Inklusive Fremdkapital schoben geschlossene Fonds im vergangenen Jahr Investitionen in Höhe von 10,8 Milliarden Euro an.
Das stärkste Quartal im Gesamtjahr war mit einem Platzierungsvolumen von 1,6 Milliarden Euro und einem Anteil von 27 Prozent am gesamten eingesammelten Eigenkapital das vierte.
Zur Methodik der Erhebung: Um an die Daten zu gelangen, befragt der VGF die im Verband organisierten Unternehmen sowie Fondsanbieter, die im Laufe der vergangenen drei Jahre mindestens fünf Millionen Euro Eigenkapital platziert haben. Diese Häuser betrachtet der Verband als dauerhaft präsent und definiert sie als „relevanten Markt“ für geschlossene Fonds.
Vertriebswege: Freie Vermittler gewinnen Marktanteile
Bei den Absatzkanälen konnte der freie Vertrieb 2010 zulegen. Die ungebundenen Vermittler haben 31 Prozent aller Beteiligungen platziert und damit im Vergleich zum Vorjahr vier Prozentpunkte hinzugewonnen.
Banken bleiben mit einem Marktanteil von 44 Prozent zwar der stärkste Vertriebskanal, allerdings mussten sie einen Rückgang um neun Prozentpunkte hinnehmen. Die übrigen 25 Prozent verteilen sich auf andere Absatzwege, wie den institutionellen und den direkten Vertrieb.