Die Zahlen machen schon sehr nachdenklich. 50 bis teilweise 150 Prozent teurer seien Rohstoffe wie etwa Holz mittlerweile, der beim Hausbau wieder eine zunehmend wichtigere Rolle spiele. Diese Zahlen nennt Domcura-Chef Uwe Schumacher in unserer Gesprächsrunde zum Thema Wohngebäudeversicherung mit zwei weiteren Experten aus den Häusern Alte Leipziger und Adam Riese. 50 bis 150 Prozent mehr für Holz müssen nicht nur Bauwillige ausgeben, die sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen wollen, auch Versicherer müssen vielfach tiefer in die Tasche greifen, um horrende Schäden, wie sie in 2021 im Ahrtal und im Berchtesgadener Land entstanden sind, auszugleichen. Das Problem: Selbst wenn die Häuser gegen Elementarschäden versichert waren, reichten die Prämien meist bei weitem nicht aus, um die in den letzten Jahren extremen Kostensteigerungen zu decken. Der Grund: Niemand konnte voraussehen, welche enormen Belastungen nach quasi überstandener Corona-Pandemie auf die deutsche Wirtschaft zurollen und sie am Ende hoffentlich nicht überrollen werden. Ineinander verhakte Lieferketten infolge der Pandemie, eine dem Höhepunkt zustrebende Energiekrise, eine galoppierende Inflation nicht zuletzt als Folge des Kriegs in der Ukraine, ein kurzfristig wohl nicht zu behebender Fachkräftemangel, eine weiter schwelende Klimakrise, und, und, und. Alle Schlechtigkeiten dieser Welt scheinen sich für die 20er Jahre dieses Jahrhunderts in Stellung gebracht zu haben. Und dennoch, eine Vogel-Strauß-Politik ist keine Option, auch nicht für die Sachversicherung speziell in der Sparte Wohngebäudeversicherung, die derzeit einige Bremsspuren hinterlässt. Da die Klima-Kapriolen in Zukunft eher zu- als abnehmen, gilt es jetzt, das Ruder herumzureißen und die neuen Gegebenheiten einmal grundsätzlich in den Tarifen zu verankern. Auch wenn niemand sagen kann, ob es nicht noch schlimmer wird, bevor es sich bessert.
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