Der Finanzplatz Deutschland kann nach Ansicht des Bankenverbandes von einem Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit) profitieren.
In den Brexit-Verhandlungen müsse Deutschland die „gewachsenen Chancen für den wichtigsten kontinentaleuropäischen Finanzplatz Frankfurt erkennen und nutzen“, forderte der Präsident des Bankenverbandes, Hans-Walter Peters, am Mittwoch in Berlin.
Anzahl neuer Arbeitsplätze in Frankfurt noch unklar
Zwar sei noch unklar, welche Institutionen und Arbeitsplätze aus London verlagert würden. Der Bankenverband werde sich mit der Bundesregierung, der hessischen Landesregierung und der deutschen Finanzbranche dafür einsetzen, „den attraktiven und stabilen Finanzplatz Frankfurt weiter zu stärken“.
Der Bankenverband pocht auf einen zügigen Beginn der Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU. Der Finanzplatz London und Großbritannien insgesamt blieben auch nach einem Austritt wichtige Partner für die Wirtschaft und den Bankensektor in Deutschland, sagte Peters, der auch Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Privatbank Berenberg ist.
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Die Finanzmärkte in Europa sowie die europäischen Banken hätten den negativen Schock über das Brexit-Votum ohne gefährliche Verwerfungen bewältigt. Zwar sei es zu deutlichen Kurseinbrüchen gekommen, eine Panik oder ungebremste Kettenreaktionen habe es aber nicht gegeben: „Die Märkte funktionieren, sie sind liquide und bieten keinen Anlass für Misstrauen unter den Investoren.“ (dpa-AFX)
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