Die Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet nicht, dass der EU-Austritt der Briten (Brexit) ein „erhebliches Risiko“ für die Finanzstabilität im Euroraum darstellt. Zwar seien die langfristigen Folgen noch nicht abzusehen, die Auswirkungen dürften demnach jedoch begrenzt sein.
Der Brexit wird Wirtschaft und Finanzmärkte im Euroraum nach Einschätzung der EZB nicht dramatisch erschüttern. „Es ist nicht zu erwarten, dass der Brexit ein erhebliches Risiko für die Finanzstabilität im Euroraum darstellt“, stellte die Notenbank am Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung ihres halbjährlichen Finanzstabilitätsberichts in Frankfurt fest.
Die Weichen für den Brexit sind gestellt, nun sind zwei Jahre Zeit, die künftigen Beziehungen zwischen den verbleibenden 27 Staaten der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich auszuhandeln.
EZB: Brexit-Auswirkungen auf Wirtschaft und Finanzstabilität begrenzt
Noch sei es zu früh, über die langfristigen Folgen des historischen Schritts zu spekulieren, schreiben die Währungshüter. „Aber es ist wahrscheinlich, dass die Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Finanzstabilität im Euroraum begrenzt sein werden.“
Gleichwohl müssten sich Banken und andere Finanzfirmen rechtzeitig auf den Brexit und seine möglichen Folgen einstellen, mahnte die EZB, die die größten Banken im Euroraum direkt beaufsichtigt.
Denn auch wenn der Druck der Märkte auf Europas Banken in den vergangenen sechs Monaten abgenommen habe, bestünden noch erhebliche Anfälligkeiten: Das Niedrigzinsumfeld drücke nach wie vor auf die Profitabilität der Branche, zudem gebe es noch „eine Reihe struktureller Herausforderungen“ – etwa Überkapazitäten in einigen Märkten. (dpa-AFX)
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