Nach dem Brexit erwarten viele Experten, dass Finanzjobs von London nach Festland-Europa verlagert werden. Um die attraktiven Stellen bemühen sich zahlreiche Städte wie Amsterdam, Paris, Mailand und Madrid. Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir von den Grünen war deshalb in London um den Finanzplatz Frankfurt in diesem Wettbewerb zu positionieren.
Nach seinem Besuch hat er eine positive Bilanz gezogen. „Der Besuch hat sich gelohnt“, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in London. Al-Wazir sei auf der zweitägigen Tour mit zahlreichen Vertretern von Großbanken zusammengetroffen, die derzeit Szenarien für den Fall aufstellten, dass Großbritannien dem Brexit-Votum folgt und aus der Europäischen Union austritt. Dabei hätten sie Frankfurt als möglichen neuen Standort mit auf der Liste.
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Deutsches Arbeitsrecht wird immer noch kritisch gesehen
Klar geworden sei indes, dass es noch Vorurteile auszuräumen gebe, was das deutsche Arbeitsrecht betreffe sowie das Image Frankfurts. Die Landesregierung rechnet damit, dass die Finanzinstitute nach einem Brexit ihre Geschäfte in der EU nicht mehr aus London betreiben könnten und deshalb einen Standort auf dem Kontinent bräuchten. (dpa-AFX/tr)
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