„Bauherren müssen sich das Klimaschutz-Sofortprogramm auch leisten können. Will man sie auf dem Weg in die Klimaneutralität nicht verlieren, muss genauso laut über Entlastungsmodelle diskutiert werden, wie über neue Vorschriften zum energieeffizienten Bauen.“
Schon heute übersteigen die Baukosten vielerorts die zur Verfügung stehenden Mittel der Verbraucher. Bauen bleibt für viele aufgrund von Baulandmangel, gestiegenen Baupreisen und zu hohen Nebenkosten ein Traum.
„Das Baukindergeld hat gezeigt, das Bauherren in den wohn- und klimapolitischen Zielen eine große Rolle spielen sollen. Wenn die Quote für klimagerechtes Bauen weiter steigen soll, müssen Bauherren auch zukünftig effektiv entlastet werden. Dies kann z.B. durch eine längst überfällige Reform der Grunderwerbssteuer erfolgen – aber auch durch ein Bauklimageld, leichteren Abschreibungsmodellen und Direktförderungen“, so Becker.
Kritisch sieht der BSB die Fokussierung auf Photovoltaikanlagen. Becker dazu: „Klimagerechtes Bauen muss stets technologieoffen sein und die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen. Manche Gebäude sind wegen Verschattung und Lage nicht für den Einsatz von Solaranlagen geeignet. Dann können z.B. auch Wärmepumpen oder ressourcensparende Bauweisen helfen, mehr Klimaneutralität im Gebäudesektor herzustellen.“
Auch die Bewohner von älteren und energie-kritischen Gebäuden müssten auf dem Weg in die Klimaneutralität mitgenommen werden. Pauschale Regelungen bürgen laut Becker auch Gefahren: „Wer bei einer Dachmodernisierung immer auch verpflichtend ein Solarpanel installieren muss, überlegt sich womöglich überhaupt das Dach anzufassen und dämmt im schlimmsten Fall gar nicht.“