Martin Gräfer, Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische: Es gibt ja mittlerweile auch Häuser, die eine BU und EU als sogenannte Schicht- oder Stapellösung innerhalb eines Vertrages anbieten. Ich finde, das ist ein hochinteressanter Ansatz. Für manche mag das Thema „ganzheitliche Beratung“ eine Schimäre sein, aber ich bin überzeugt, dass die Systemberatung, das heißt die Arbeitskraftsicherung als Beratungsansatz, wirklich zugenommen hat. Wir erleben das sehr, sehr positiv.
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Was allerdings schade ist: Leider gibt es kein Vergleichsportal, das die Sphären der BU-Beratung verlässt – zumindest ist mir keines bekannt. Daher glaube ich, dass eine adäquate Biometrie-Beratung über Vergleichsportale nicht mehr funktioniert. Vermittler sind heute auf Tools angwiesen, wie jenes der Kanzlei Wirth oder das wirklich hervorragende AKS-Tool von Franke & Bornberg – ich bekomme im Übrigen keine Provision für dieses Lob. Es erstellt ein individuelles Risikoprofil für verschiedene Berufsgruppen und gibt dem Makler dann die bestmögliche Empfehlung, wie eine Absicherung, zum Beispiel über eine Produktkombination, aussehen kann. Ich glaube, das ist die Gegenwart und die Zukunft der Biometerie-Beratung.
Gert Wagner, Leiter Produktmanagement, Swiss Life Deutschland: Es werden auch Portale an Bedeutung gewinnen, die den Einstieg über die Gesundheitsprüfung machen, wie etwa vers.diagnose. In den letzten Jahren haben die Voranfragen zugenommen, bei denen fraglich ist, ob eine Risikodeckung überhaupt möglich ist. Da müssen wir den Vertriebspartnern über entsprechende Tools, idealerweise von unabhängigen Anbietern, noch ganz viel Hilfestellung geben.
Das Gespräch führte Lorenz Klein.
Foto: Florian Sonntag